Pilates

1 Zuordnung

Die Methode zählt zu der Komplementärmedizin=Alternativmedizin und arbeitet mittels:

  • Energiebalance » Sie bringt die geistigen, mentalen und körperlichen Energien in Balance. Der Energiefluss wird gefördert und somit Verspannungen, Blockaden und Verkrampfungen gelöst.

2 Prinzip der Gesundung

Pilates, auch Pilates-Methode genannt, ist ein systematisches Ganzkörpertraining zur Kräftigung der Muskulatur, primär der Beckenboden-, Bauch- und Rückenmuskulatur und der Körperkontrolle.

Für Menschen die viel sitzen, mehr Bewegung in ihrem Alltag möchten oder ein optimales Grundlagentraining suchen, kann Pilates viel für dafür tun. Denn Stress und eine schlechte Haltung verursachen Verspannungen und Disbalancen. Auch Sport ist nicht zwingend gesund, wenn Sie sich über Jahre hinweg nur einseitig oder zu viel belasten. Jede Bewegung wird mit klarer Intention und Körperbewusstsein ausgeführt. Daher hat diese Methode enorme Effizienz in Bezug auf kurzfristige Ziele, wie schmerzfreie Bewegung und funktionelle Kraft, oder langfristige Ziele, wie körperliche und geistige Balance. Die Pilates Methode kann überall integriert werden, ob sich Menschen für Beweglichkeit und bewusste Körperwahrnehmung interessieren – sie bewährt sich seit mehreren Jahren als effiziente und sichere Trainingsmethode. Wichtig ist, dass sie korrekt ausgeführt und entsprechend unterrichtet wird.


3 Therapieart und Therapiewerkzeug

Was tut der Therapeut

  • Anleitung zur körperlichen Bewegung

Erwartungen an den Patienten

  • Körpertraining
  • Mit- und nachvollziehen körperlicher Bewegungen
  • Leichter Körpereinsatz/ aktives Mitarbeiten

Kommunikation

  • Reflexion im Gespräch

Heilmittel, Ernährung, Lebensgestaltung

  • Es werden keine Heilmittel eingesetzt oder Empfehlungen bezüglich Ernährung und Lebensgestaltung gemacht.

Art, Häufigkeit und Dauer der Therapie

Art der Therapie
Gruppen oder Einzellektionen
Häufigkeit
Nach persönlicher Möglichkeit
Anzahl
Nach persönlicher Möglichkeit
Dauer der Therapie
50 oder 60 Minuten
Kosten
Je nach Anbieter / Gruppengrösse 18 – 25,- Chf pro Person

Was kann die Therapie bewirken?

Der Schwerpunkt des Trainings liegt auf dem Körperzentrum, das sich aus Beckenboden, Bauch- und Rückenmuskulatur zusammensetzt sowie auf der Körperwahrnehmung. Pilates kräftigt und dehnt die Muskulatur. Vor Beginn

der Übungen werden die tief liegenden Muskelschichten aktiviert, wodurch das Körperzentrum stabilisiert wird. Als Vorübung wird mobilisiert und gedehnt.

Erst dann setzt Die gezielte und harmonische Bewegung der einzelnen Übung wird kontrolliert ausgeführt, dabei wir die Ein- und Ausatmung bewusst eingesetzt.mit ein, die neben der tiefen auch die oberflächliche Muskulatur trainiert. Pilates kräftigt somit vorrangig nicht die grossen, oberflächlichen Muskeln (Mobilisatoren), die wie beispielsweise der Bizeps Bewegungen auslösen, sondern wirkt auf die Tiefenmuskulatur, die für die Stabilisation zuständig ist. Die gleichwertigen Komponenten „Dehnung“ und „Kräftigung“ führen zu langen, starken und funktionsfähigen Muskeln. Würde die Muskulatur nur gekräftigt und die Dehnung vernachlässigt, würden sie kurz und dick, was die Beweglichkeit der Gelenke einschränkt, worunter schlussendlich die Funktionsfähigkeit leidet. Im Gegensatz zum klassischen Krafttraining bezieht Pilates immer den ganzen Körper mit ein. Muskeln werden also nie isoliert trainiert, womit diese Trainingsform einen optimal für die Belastungen des Alltags stärkt. Körperliches Wohlbefinden, Bewegungsfreiheit und –effizienz, Ausgeglichenheit, verbesserte Körperwahrnehmung und Energie sind alles Attribute die der Pilates Methode zugeschreiben werden können.


4 Einsatzgebiete, Typische Krankheitsbilder

Einsatzgebiete

  • Einsatz für die Gesundheitspflege und Prophylaxe

Abdeckung der Problembereiche

  • Erkrankungen des Bewegungssystems und Rheumatologie
  • Soziale Indikationen
  • Verbesserung der körperlichen Konstitution

Typische Indikationen

Vorbeugung gegen Bewegungseinschränkungen und Erhaltung einesgesunden Bewegungsapparates

5 Hintergrund – Entstehungsgeschichte der Methode und Beziehungen

Die Geschichte der Methode

Joseph Hubert Pilates (1883–1967) arbeitete als junger Mann in Mönchengladbach als Brauerei-Gehilfe. 1912/1913, kurz nach dem Tod seiner ersten Frau, mit der er ein gemeinsames Kind mit dem Namen Leni Friedrich hatte (geb. am 30. November 1905 in Gelsenkirchen), ging Joseph Pilates nach England. Nach eigenen Aussagen arbeitete er dort mit seinem Bruder Frederick als Zirkusartist und die beiden traten als römische Gladiatoren auf. Allerdings finden sich dafür keine Belege. Aussagen eines Freundes von Joseph Pilates aus dieser Zeit erzählen eine andere Geschichte. Nach dessen Aussagen hatte er versucht in einem Sanatorium eine Anstellung zu finden, wurde aber aufgrund mangelnder Englisch- und Naturheilkenntnisse abgelehnt. Er schlug sich dann wohl mit einer Vielzahl von Jobs durch.[1] Als Deutscher wurde er zu Beginn des Ersten Weltkrieges in Großbritannien interniert. In dieser Zeit entwickelte er sein Konzept eines ganzheitlichen Körpertrainings, das zu einer guten Konstitution und Haltung beitragen sollte, und zwar zunächst für mit ihm internierte Soldaten.

Kurz nach seiner Rückkehr aus England heiratete Joseph Pilates ein zweites Mal (10. Oktober 1919 in Westfalen). Bei der späteren Einbürgerung in die USA gab er an, dass diese zweite Frau Elfriede 1931 in Düsseldorf starb. Joseph Pilates hielt sich ungefähr in der Zeit von 1920 bis 1925 in Hamburg auf. Dort trainierte er wohl die Hamburger Polizei in Selbstverteidigung und unterrichtete auch verschiedene Privatklienten. In dieser Zeit fing er wohl auch mit der Erfindung der Pilates-Maschinen an. 1923 wanderte er nach New York aus. Er eröffnete ein Trainingsstudio mit seiner Lebensgefährtin Clara auf Anregung Labans im Gebäude des New York City Ballets, was die Nähe der Methode zum Tanz erklärt. In den frühen 1960ern zählten viele New Yorker Tänzer zu ihren Kunden. 1965 eröffnete Joseph Pilates ein zweites Pilates-Studio in dem Henri-Bendel-Kaufhaus in New York, welches in der West 57th Street lag.[2] Bendel hat laut den Prozessakten zum Pilates-Namensstreit, so lange Clara Pilates lebte, ihr für den Betrieb des Studios ein Honorar gezahlt. Das Studio wurde von 1967 bis 1972 von der von Joseph Pilates ausgebildeten Naja Cori betrieben. Ab 1972 bis zur Schließung des Studios 1988 war Kathy Grant Leiterin des Studios. Zu seiner Lebzeit eröffneten lediglich zwei seiner Schüler eigene Pilates-Studios, Bob Seed und Carola Trier.[3] In den 1990er Jahren wurde Pilates zum Wellness-Trend und von immer mehr Fitnessstudios und anderen Anbietern aufgegriffen.

1967 starb Pilates im Alter von 84 Jahren, ohne ein Testament zu hinterlassen oder die Nachfolge und Weiterführung seiner Arbeit zu regeln. Für das Fortleben seiner Ideen sorgten weitere Schüler, die eigene Studios eröffneten und die Methode weiterentwickelten.

Akzeptanz durch die westliche Medizin

  • Angesehen als Wellness und allgemein gesundheitsfördernd

Selbsteinschätzung seitens der Methodenanbieter

  • Unterstützt die westliche Medizin, ersetzt diese aber nicht

Anerkennung durch die empirischen Wissenschaft

Erfolgsnachweise der Methodenanbieter

Verankerung der Methode in der Schweiz

  • Im Gesundheitssystem verankert

Verankerung der Methode im Herkunftsland

  • Gesellschaftlich verankert

6 Besonderes

Kontraindikationen

Pilates fördert Freude an Bewegung und die Wertschätzung für den eigenen Körper. Sie bringt Leichtigkeit, Geschmeidigkeit und Energie in den ganzen Körper. Bewegungseinschränkungen werden mit dem Instruktor besprochen und entsprechend werden die Übungen angepasst und ausgeführt. Evtl. Rücksprache mit Arzt oder anderem Therapeuten erforderlich.


7 Anerkennung der Therapie und der Therapeuten

Die Therapie ist im EMR nicht gelistet

Aus- und Weiterbildung der Therapeuten

Berufsbezeichnung
Pilates Instruktor
Nachweise der Anbieter
Ausbildungsdauer
Wie wird die Qualifizierung der Therapeuten sichergestellt?
ja

Die Therapeuten wenden folgendes Wissen an:

  • Basierend auf technischem und/oder empirisch geprüften Wissen

8 Kostenübernahme der Krankenkasse

Die Kosten werden manchmal über die Zusatzversicherung übernommen

<p align="justify"><em> Einige Krankenkassen beteiligen sich an den Kosten der Methode über die Zusatzversicherung. Es ist sehr wichtig, vor der Behandlung die Modalitäten der Kostenübernahmen abzuklären. Nehmen Sie persönlichen Kontakt auf mit Ihrer Krankenkasse. Diese können Ihnen Auskunft darüber erteilen, ob und in wie viel der Kosten der Behandlung bei dem gewählten Therapeuten übernommen werden.</em></p>


9 Administratives und Organisatorisches zur Methode

Welche(r) Verband/Verbände, Verein/Vereine oder sonstige Institution ist das zentrale Organ der Schweiz?

Schweizerischer Pilates Verband

Postfach 89

CH-3613 Steffisburg

info@schweizerischerpilatesverband.ch

Verbandsaufgaben

Verbands- Vereinstätigkeiten:

Schweizerischer Pilates Verband

Wir sind eine Nonprofit Organisation, die sich der Pilates Methode widmet. In der Schweiz ist der Begriff „Pilates“ zurzeit nicht geschützt, demzufolge kann jedermann Pilates unterrichten. Aus dieser Situation ergeben sich grosse Unterschiede in Bezug auf Niveau und Qualität des angebotenen Unterrichts.

Der Schweizerische Pilates Verband engagiert und bemüht sich, den höchsten Qualitätsanforderungen zu entsprechen und die Integrität und Professionalität der Pilates Methode zu wahren. Mit dem Setzen von Richtlinien und Qualitätstandards beabsichtigt der Verband, Klienten, sowie angehenden Pilates-Lehrern eine Auswahl von Studios und Pilates Personaltrainern anzubieten, die eine professionelle und fundierte Pilatesausbildung, nach den Richtlinien des SPV, vorweisen können.

Der Schweizerische Pilates Verband fördert den professionellen Austausch unter seinen Mitgliedern. Durch Weiterbildung, Workshops und regelmässige Anlässe wird Qualitätssicherung, Öffentlichkeitsarbeit und gegenseitige Unterstützung angestrebt.

Wir bemühen uns, die offizielle Anerkennung für die Pilates Methode von staatlichen Stellen, den Versicherungsgesellschaften und anderen bekannten Instanzen für unsere Mitglieder zu erlangen.