Klassische Massage

1 Zuordnung

Die Methode zählt sowohl zu der Schulmedizin als auch der Komplementärmedizin=Alternativmedizin und arbeitet mittels:

  • Schulmedizin » Sie diagnostiziert und klärt mit ihrer breiten Palette an Diagnosemöglichkeiten die auftretenden Störungen und setzt vielfältigeTherapiemöglichkeiten ein, um die Balance über körperlichen Funktionen herzustellen.
  • Körperpflege » Sie unterstützt die Balance zwischen körperlichen Anforderungen mit dem Ausgleich durch gesunde Bewegung, Behandlungen, Fitness, Ernährung und Wellnessprogramen. Prinzip = in einem gesunden Körper wohnt eine gesunde Seele.
  • Naturheilkunde » Sie sucht den Ausgleich von Spannungen infolge von ungesunder Lebensgestaltung, indem sie mit Unterstützung von Naturprodukten, natürlichen Ingredienzen und natürlichen Behandlungsmethoden die Balance fördert.
  • Energiebalance » Sie bringt die geistigen, mentalen und körperlichen Energien in Balance. Der Energiefluss wird gefördert und somit Verspannungen, Blockaden und Verkrampfungen gelöst.
  • Seelische Heilung » Ausgehend von der Annahme, dass grundsätzlich jede Seele über die Kraft zur Selbstgesundung und Selbstheilung verfügt, aber bei Stress (die seelische Überforderung durch die Herausforderungen der Umwelt und Fehlprogramme) mit krankmachenden körperlichen Symptomen reagiert wird mit Unterstützung der Geistwelt die Balance über die Seele hergestellt.

2 Prinzip der Gesundung

Die klassische Massage ist heute die am häufigsten angewendete manuelle Therapieform und wird von speziell ausgebildeten Masseuren durchgeführt. Die Massage basiert auf völlig unterschiedlichen Behandlungstheorien und die Anzahl der nachgewiesenen Wirkungsweisen auf den Körper groß. Folgend sind die wichtigsten dieser Wirkungsweisen genannt. Die Wirkung der Massage erstreckt sich  grundsätzlich von der behandelten Stelle des Körpers über den gesamten Organismus und schließt auch die Psyche mit ein.


3 Therapieart und Therapiewerkzeug

Was tut der Therapeut

  • Anleitung zur körperlichen Bewegung
  • Seelenarbeit über das Unbewusste
  • Körperliche Behandlung
  • Problemfindung/Problembearbeitung im Gespräch

Erwartungen an den Patienten

  • Achtsamkeit gegenüber Körper, Seele und Geist zwecks Bewusstwerdung
  • Loslassen der Eigensteuerung, passives Geschehen lassen
  • Leichter Körpereinsatz/ aktives Mitarbeiten

Kommunikation

  • Gespräche über Situationsklärung und Therapieumsetzung
  • Gespräch mit dem Therapeuten über den Therapieverlauf

Heilmittel, Ernährung, Lebensgestaltung

  • Einsatz natürlicher Heilmittel

Art, Häufigkeit und Dauer der Therapie

Art der Therapie
Einzeltherapie
Häufigkeit
Circa 1 Mal / Woche (bei ärtzlicher Verordnung mindesten 1 Mal / Woche)
Anzahl
Nach Absprache und Bedarf
Dauer der Therapie
Individuell
Kosten
Circa 120 Fr.-/ Stunde

Was kann die Therapie bewirken?

Die Berührungen haben zum einen eine direkte körperliche Wirkung, indem sie verkrampfte Muskulatur dehnen und entspannen. Dadurch werden auch Schmerzen, die durch Verspannungen entstehen, beseitigt. Die Massage kann auch Verklebungen und Narben lösen, die Wundheilung verbessern, Schmerz lindern, die Psyche entspannen und den Zellstoffwechsel im Gewebe verbessern. Zum anderen übt die Massage einen positiven Einfluss auf den Herzschlag, den Blutdruck, die Atmung und die Verdauung aus und fördert so die Entspannung und das Wohlbefinden. 

Was geschieht in der Therapie?

Nach der Situationsabklärung legt sich der Patient auf die Liege. Der Masseur massiert danach die Problemstelle. Dabei werden mit den Händen Druck- und Zugreize auf Gewebe und Muskeln ausgeübt. 


4 Einsatzgebiete, Typische Krankheitsbilder

Einsatzgebiete

  • Einsatz für die Gesundheitspflege und Prophylaxe
  • Für die Behandlung und die Therapie von Krankheiten
  • Für die Erkennung und Behandlung von Beschwerden/Störungen

Abdeckung der Problembereiche

  • Erkrankungen des Bewegungssystems und Rheumatologie
  • Neurologische Krankheiten
  • Vegetative Störungen, psychische Störungen & stressbedingte Erkrankungen
  • Hals-, Nasen-, Ohren- und Augenkrankheiten
  • Akute oder chronische Schmerzen
  • Postoperative Situationen
  • Mentaler und kognitiver Bereich
  • Durchblutungsstörungen & Herz-Kreislauf-System
  • Entzündungen
  • Erkrankungen des Verdauungssystems
  • Sonstige Indikationen

Typische Indikationen

  • Verspannungen
  • Verhärtungen
  • Wirbelsäulen-Syndrome
  • Posttraumatische Veränderungen

  • Paresen
  • Spastiken
  • Neuralgien
  • Sensibilitätsstörungen

  • Auf Stress zurückzuführende 
  • psychosomatische Krankheitsbilder, die sich hauptsächlich auf das Herz und den Blutkreislauf beziehen

  • Tinnitus

  • Chronische Nackenschmerzen
  • Nackenschmerzen
  • Omarthrose
  • Coxarthrose
  • hypertone, schmerzhafte Muskulatur im Lumbal- und im Schulter-Nackenbereich

  • Nachbehandlung von Narben

  • Verbesserung der Lebensqualität durch weniger Schmerzen

  • Verbesserung der Blutzirkulation im Kreislauf, besonders im Bereich der unteren Extremitäte
  • Steigerung der Durchblutung und der Lymphzirkulation

  • Verstopfungen

  • Verbessert Atmung und Schlaf
  • Entmüdung der Muskulatur bei Leistungssportlern

  • Gegen Entzündungen mittels Elektrotherapie in Kombination mit Massage und entzündungshemmenden Mitteln (Wickel, Auflagen)

5 Hintergrund – Entstehungsgeschichte der Methode und Beziehungen

Die Geschichte der Methode

Massieren ist weltweit eine der ältesten Behandlungsmethoden. Bereits in chinesischen Schriften aus dem Jahr 2600 v. Chr. wurden Massagehandgriffe beschrieben, und auch in der indischen Heilkunst sind frühe Beschreibungen von Massagen in Verbindung mit ätherischen Ölen und Kräutern bekannt. Die griechischen Ärzte Hippokrates (460-375 v. Chr.) und Galenos (129-199 n. Chr.) wendeten Massagen als Heilmethoden an und trugen dadurch zu deren Verbreitung in Europa bei. Während des Mittelalters gerieten die Massagemethoden teilweise in Vergessenheit. Erst im 16. Jahrhundert setzte der französische Chirurg Ambroise Paré (1510-1590) Massagen wieder zur Rehabilitation nach Operationen ein und etablierte die Behandlung auf diese Weise erneut in der Medizin.

Als einer der Väter der heute in der westlichen Welt verbreiteten Techniken der klassischen Massage gilt der schwedische Masseur Pehr Henrik Ling (1776-1839). Die klassische Massage wird deshalb auch als schwedische Massage bezeichnet. Ling war zunächst als Fecht- und Gymnastiklehrer an der Universität Lund in Schweden tätig. Im Jahr 1813 gründete er das Gymnastische Zentralinstitut in Stockholm, wo er seine Art der Gymnastik weiterentwickelte und lehrte. Diese gymnastischen Übungen wurden bald so populär, dass sie in Schulen und bei der Armee eingeführt wurden. In Lings Aufzeichnungen fanden sich auch Hinweise auf verschiedene Massagegriffe. Diese wurden später von dem holländischen Arzt Johan Georg Mezger (1839-1909) und dem deutschen Orthopäden Albert Hoffa (1859-1907) aufgegriffen, die daraus die heute gebräuchlichen Massagegriffe der klassischen Massage entwickelten. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts entstanden zahlreiche andere Massageformen wie Reflexzonenmassage, Bindegewebsmassage oder Lymphdrainage.

Akzeptanz durch die westliche Medizin

  • Angesehen als Wellness und allgemein gesundheitsfördernd
  • Angesehen als Heilmethode und gegenseitige Zusammenarbeit

Selbsteinschätzung seitens der Methodenanbieter

  • Angesehen als Wellness und allgemein gesundheitsfördernd
  • Unterstützt die westliche Medizin, ersetzt diese aber nicht

Anerkennung durch die empirischen Wissenschaft

  • Diverse Fallbeispiele mit überwiegend positiven Resultaten zu der Effektivität der Methode
  • Diverse Studien mit positiven Resultaten über die zugrundeliegenden Idee der Methode
  • Diverse Studien mit positiven Resultaten über die Effektivität der die Methode selbst

Erfolgsnachweise der Methodenanbieter

  • Diverse Fallbeispiele mit überwiegend positiven Resultaten zu der Effektivität der Methode
  • Diverse Studien mit positiven Resultaten über die Effektivität der die Methode selbst

Verankerung der Methode in der Schweiz

  • Gesellschaftlich verankert
  • Durch Verbände gefördert
  • Im Gesundheitssystem verankert
  • Im Gesundheitssystem verankert und staatlich gefördert

Verankerung der Methode im Herkunftsland

  • Gesellschaftlich verankert
  • Durch Verbände gefördert
  • Im Gesundheitssystem verankert
  • Im Gesundheitssystem verankert und staatlich gefördert

6 Besonderes

Kontraindikationen

  • Akute Entzündungen wie alle fieberhafte Erkrankungen, Erkrankungen der Gefäße oder Hauterkrankungen (der Kontakt kann zu Verschlechterung der Krankheit, Verschleppung von Keimen oder zu Ansteckung des Therapeuten führen )
  • Frische Verletzungen
  • Krampfadern
  • Ausgeprägte Osteoporose
  • Antikoagulation
  • Infektionskrankheiten
  • Risikoschwangerschaften.

Sonstiges: Worauf sollte bei dieser Methode hingewiesen werden?

Unmittelbar nach der Massage kann ein Gefühl der Erwärmung, Entspannung, Lockerung und Müdigkeit auftreten. Menschen mit bewegungsgewohnter Muskulatur können auf die Massage empfindlicher reagieren als Menschen mit gut trainierter Muskulatur. Deshalb wird auf die Intensität der Massage geachtet und dem jeweiligen Befinden der Person bewusst angepasst. Nach der Massage oder am nächsten Morgen kann ein Frösteln, ein Steifigkeitsgefühl, leichte Schmerzen (ähnlich den Schmerzen beim Muskelkater, ein Ziehen oder eine Schwere in den Gliedern oder in der Muskulatur auftreten.


7 Anerkennung der Therapie und der Therapeuten

Die Therapie ist im EMR gelistet

Aus- und Weiterbildung der Therapeuten

Berufsbezeichnung
Diplomierter Masseur/Diplomierte Masseurin
Nachweise der Anbieter
Diplom und Zertifikate
Ausbildungsdauer
Circa 600 Stunden
Wie wird die Qualifizierung der Therapeuten sichergestellt?
Weiterbildung und Praxisinspektionen

Die Therapeuten wenden folgendes Wissen an:

  • Basierend auf technischem und/oder empirisch geprüften Wissen
  • Basierende auf Erfahrungswissen aus der Anwendungsgeschichte
  • Basierend auf Erfahrungswissen und therapeutischer Intuition

8 Kostenübernahme der Krankenkasse

Die Kosten werden meistens über die Zusatzversicherung übernommen

<p align="justify"> Die meisten Krankenkassen beteiligen sich an den Kosten der Methode über die Zusatzversicherung. Es ist sehr wichtig, vor der Behandlung die Modalitäten der Kostenübernahmen abzuklären. Nehmen Sie persönlichen Kontakt auf mit Ihrer Krankenkasse. Diese können Ihnen Auskunft darüber erteilen, ob und in wie viel der Kosten der Behandlung bei dem gewählten Therapeuten übernommen werden.</p>

Weitere Hinweise der Kostenübernahme

Auch die Suva leistet teilweise Beiträge. Dies wird individuell entschieden. Dazu können Sie die Suva Anfragen, ob eine Massagetherapie in Ihrem Fall mitfinanziert wird.


9 Administratives und Organisatorisches zur Methode

Welche(r) Verband/Verbände, Verein/Vereine oder sonstige Institution ist das zentrale Organ der Schweiz?

Schweizerischer Verband der Berufs-Masseure

Verband der medizinischen Masseure der Schweiz 

Verbandsaufgaben

Schweizerischer Verband der Berufs-Masseure

  • Setzt sich für die Anliegen seiner Mitglieder ein
  • Vertretung Ihre Interessen gegenüber eidgenössischen und kantonalen Behörden, Krankenkassen, Verbänden, Ärzten sowie der breiten Öffentlichkeit
  • Förderung der Berufsakzeptanz des Masseurs
  • Förderung eine hohen Qualitätsstandard seiner Mitglieder an mittels
  • Weiterbildungsangeboten
  • Unterstützung der Mitglieder in rechtlichen Angelegenheiten durch en Präsidenten

Verband der medizinischen Masseure der Schweiz

  • Vertretung der gemeinsamen Interessen der Mitglieder in berufspolitischen Themen
  • Förderung der beruflichen Fort- und Weiterbildung
  • Zusammenarbeit mit der Organisation der Arbeitswelt medizinischer Masseure (OdA MM) zur Verfolgung derer Ziele im Bereich der Berufsbildung und Berufspolitik
  • Förderung des Berufes der medizinischen Masseure
  • Pflege der Beziehungen zu anderen Berufsverbänden des Gesundheitswesens auf nationaler und internationaler Ebene
  • Zur Verfügungsstellung des fachlichen Wissens der interessierten Öffentlichkeit 

Die Methode ist registriert bei…

  • Stiftung ASCA
  • Naturärztevereinigung Schweiz
  • Verlag gesund
  • EMR