Grafologie - Handschriftanalyse - Schriftpsychologie

1 Zuordnung

Die Methode zählt zu der Komplementärmedizin=Alternativmedizin und arbeitet mittels:

  • Authentizität » Sie findet die Balance zwischen Verpflichtungen, die die Lebensbewältigung mit sich bringt, den eigenen Talenten, der eigenen Motivation und den subjektiven Neigungen der individuellen Persönlichkeit = Selbstwerdung
  • Psychohygiene » Sie bietet die Gelegenheit sich bei der Bewältigung der laufenden Lebensfragen die Balance über die bewussten und unbewussten Voraussetzungen und Bedingungen zu finden. Ziel= sich Selbst-bewusst-Sein bezüglich: woher komme ich, wer bin ich und warum lebe ich so, wie ich lebe.
  • Seelische Heilung » Ausgehend von der Annahme, dass grundsätzlich jede Seele über die Kraft zur Selbstgesundung und Selbstheilung verfügt, aber bei Stress (die seelische Überforderung durch die Herausforderungen der Umwelt und Fehlprogramme) mit krankmachenden körperlichen Symptomen reagiert wird mit Unterstützung der Geistwelt die Balance über die Seele hergestellt.

2 Prinzip der Gesundung

Die Graphologie ist die Lehre von der Handschrift als Ausdruck des Charakters. Graphologie bedeutet in wörtlicher Übersetzung die Lehre vom Schreiben sowie die Lehre, wie man aus der Handschrift eines Menschen auf bestimmte Bereiche seiner Persönlichkeit schließen kann. Die Graphologie ist demnach zuerst eine Methode der Psychodiagnostik.

Danebst kann Grafologie für die Entwicklung eines gesunden Selbstwertgefühls genutzt werden. Sie bietet dem Interessierten die Gelegenheit, sich als Persönlichkeit mit seinen Talenten, Eigenarten und Verhaltensmustern zu „spiegeln“ und dadurch in seiner Selbsterkenntnis auch zu gesunden. Grafologie, eingesetzt als Methode zum Erkenntnisgewinn, über sich selbst und über das eigene Verhalten im Lebensumfeld, kann ungenutzte Ressourcen und unbewusste Charaktereigenschaften befreien. Der Indianer auf Spurensuche erhält Auskunft über das Verhalten und die Bewegungen des von ihm Verfolgten: wen er da vor sich hat, was der tut und wo der hin gehen könnte. Der Grafologe liest aus dem Schriftbild Form, Bewegung, Energie, Temperament, Sensibilität und emotionale Befindlichkeit heraus. Der beratende Grafologe bietet dem Schrifturheber im Gespräch die Gelegenheit zur Reflektion seiner bewussten und unbewussten Eigenschaften. Dies kann für Jemanden der auf der Suche nach der eigenen Entwicklungsmöglichkeit (Laufbahnklärung, Ressourcennutzung oder Verspannungen in der Lebensgestaltung, Klärung bei Beziehungsproblemen oder Burnout) „selbstheilende“ Wirkung bringen. Dieser Aspekt kann sehr nützlich sein, auch wenn die Grafologie bezüglich der Richtigkeit der Diagnose sehr umstritten ist.


3 Therapieart und Therapiewerkzeug

Was tut der Therapeut

  • Seelenarbeit über das Unbewusste
  • Problemfindung/Problembearbeitung im Gespräch
  • Diagnose erstellen

Erwartungen an den Patienten

  • Achtsamkeit gegenüber Körper, Seele und Geist zwecks Bewusstwerdung
  • Wille zur eigenen Bewusstwerdung

Kommunikation

  • Reflexion im Gespräch
  • Therapeutische Gespräche zur Selbsterkenntnis

Heilmittel, Ernährung, Lebensgestaltung

Art, Häufigkeit und Dauer der Therapie

Art der Therapie
Auswertung der Schriftprobe und Umsetzung, Einzelgespräche Es kann auch die Teambildung unterstützen
Häufigkeit
Einmalige Sitzung, allenfalls mit späterer Überprüfung
Anzahl
Wiederholung oder Ergänzung nach Bedarf, in der Regel 1 Sitzung je eingebrachtem Thema
Dauer der Therapie
Nach Dedarf und Absprache
Kosten
Erstellung des Gutachtens 250.- - 400.- Stundensatz für das Coaching 150.- - 250.-/ Std.

Was kann die Therapie bewirken?

Wer sich für eine grafologische Beratung interessiert, bestimmt weitgehend selbst, was er für sich damit erreichen kann und möchte. Der Grafologe (Coach) ist für einen optimal ablaufendend Prozesse auf die geklärten Erwartungen des Hilfesuchenden angewiesen:

  • Ein Ratsuchender möchte im Hinblick auf einen Gesundungsprozess einen ersten und neuen Schritt einleiten.
  • Ein Ratsuchender möchte im Rahmen einer Neuorientierung und Sinnsuche neue Impulse erhalten.
  • Ein Ratsuchende erwünscht sich Antworten und Einsichten zu seiner Eigenart, seinem Potential und seiner emotionalen Befindlichkeit.
  • Ein Ratsuchender sucht nach Möglichkeiten, seine Lebensgestaltung zu optimieren.
  • Ein Ratsuchender sucht Antworten und allenfalls eine Neuausrichtung bezüglich Störungen und Ungereimtheiten in seinem Leben.
  • Selbstfindung, Selbstentwicklung und auch Selbstheilung kann eingeleitet werden.

4 Einsatzgebiete, Typische Krankheitsbilder

Einsatzgebiete

  • Für die Erkennung und Behandlung von Beschwerden/Störungen

Abdeckung der Problembereiche

  • Vegetative Störungen, psychische Störungen & stressbedingte Erkrankungen
  • Soziale Indikationen
  • Mentaler und kognitiver Bereich
  • Sonstige Indikationen
  • Erkrankungen des Bewegungssystems und Rheumatologie
  • Erkrankungen der Atemwege
  • Suchtkrankheiten
  • Akute oder chronische Schmerzen
  • Allergien

Typische Indikationen

Die Grafologie erhebt nicht den Anspruch, die oben aufgeführten Einsatzgebiete und Problembereiche therapeutisch zu behandeln. Sie bietet aber durchaus gute Hilfe beim Erkennen von Problemfeldern, denen dann diagnostisch nachgegangen und einer entsprechenden Therapie zugeführt werden kann

  • Breites Spektrum an Möglichkeiten bei Störungen, die sich psychosomatisch als Seelenstress einordnen lassen.
  • Suche von Orientierungshilfe in Lebenskrisen und bei Neuorientierungen im beruflichen und sozialen Bereich, mittels Auffindung der dem Klienten innewohnenden Ressourcen.

5 Hintergrund – Entstehungsgeschichte der Methode und Beziehungen

Die Geschichte der Methode

Wir dürfen davon ausgehen, dass es bereits im Mittelalter Menschen gegeben hat, für die nebst dem Inhalt des Geschriebenen auch der Verfasser eines Textes von Interesse war. So gibt es sowohl in Frankreich als auch im deutschsprachigen Raum viele Schriftkundige, die sich um Merkmale gekümmert haben, die von der Schrift eines Menschen einen Zusammenhang mit dem Charakter und der Eigenart des Schriftverfassers hergestellt haben. Formgebung, Raumaufteilung, Bewegungsablauf und Schriftdynamik wurden methodisch erfasst um daraus Gesetzmässigkeiten abzuleiten, die auf Charaktereigenschaften und Befindlichkeiten des Schrifturhebers schliessen lassen.Seit dem 19. Jahrhundert gab es verschiedene Schriftforscher, die sich mit einer je eigenen Methode einen Namen als Grafologen geschaffen haben. Es gibt auch heute ein breites Spektrum an unterschiedlichen methodischen Ansätzen und damit an Grafologen, die für eigentliche Schulen stehen (Klages, Pophal, Pulver uam.).

Die psychologische Grafologie, wie diese hier beschrieben wird, hat sich erst im Laufe des letzten Jahrhunderts von einer diagnostischen Methode zu einer Beratungsmethode, zur Lebensgestaltung und Ressourcenentfaltung (Selbstwerdung) entwickelt.

Akzeptanz durch die westliche Medizin

  • Sieht die Methode als nicht wirksam

Selbsteinschätzung seitens der Methodenanbieter

  • Unterstützt die westliche Medizin, ersetzt diese aber nicht

Anerkennung durch die empirischen Wissenschaft

  • Keine Studien vorhanden

Erfolgsnachweise der Methodenanbieter

  • Diverse Fallbeispiele mit überwiegend positiven Resultaten zu der Effektivität der Methode
  • Es gibt viele Anbieter und deren Klienten, die vom sinnvollen Einsatz dieser Methode überzeugt sind

Verankerung der Methode in der Schweiz

  • Durch Verbände gefördert

Verankerung der Methode im Herkunftsland

  • Durch Verbände gefördert

6 Besonderes

Kontraindikationen

Grafologie kann dazu missbraucht werden, über einen Schrifturheber (ohne sein Wissen und Einverständnis) einseitig negative Charaktereigenschaften zu verbreiten.

Grenzen

Es gehört zum Berufsethos des Grafologen, dass er nur dann Schriftproben erstellt, wenn der Schrifturheber damit einverstanden ist und über die sichdahinter stehende Absicht informiert ist.

Der Wert, die Bedeutung und die Aussagekraft von Schriftanalysen sind zum Teil sehr umstritten. Von den persönlichen Eigenheiten eines Menschen, die aus seiner Schrift herausgelesen werden kann, darf nicht auf dessen Verhalten im praktischen Alltag geschlossen werden, da weder seine Stimmung, Verfassung und die umweltabhängige Situation mit einbezogenwerden kann.

Das Beratungsgespräch mit einem Schrifturheber aufgrund einer Analyse seiner Schrift kann ihm eine sehr gute Hilfe in Fragen seiner Selbstfindung sein. Dies bedingt allerdings den Willen des Betroffenen zu einer bewussten Reflexion seiner selbst und seiner Lebensgestaltung.

Die Erhebung und die "Bewirtschaftung) von Charaktereigenschaften durch Dritte ist mit Hilfe der Grafologie zwar möglich, jedoch nur unter eigenverantwortlichem Einbezug des Betroffenen moralisch und ethisch vertretbar.


7 Anerkennung der Therapie und der Therapeuten

Die Therapie ist im EMR nicht gelistet

Aus- und Weiterbildung der Therapeuten

Berufsbezeichnung
Dipl. Grafologe plus Verbandsbezeichnung
Nachweise der Anbieter
Verbandsintern, sowie im europäischen Dachverband
Ausbildungsdauer
Ca. 5 Jahre nebenberuflich
Wie wird die Qualifizierung der Therapeuten sichergestellt?
Verbandsdiplom, kein eidgenössischer Fachausweis

Die Therapeuten wenden folgendes Wissen an:

  • Basierende auf Erfahrungswissen aus der Anwendungsgeschichte
  • Basierend auf Erfahrungswissen und therapeutischer Intuition

8 Kostenübernahme der Krankenkasse

Keine Übernahme durch Krankenkassen

<p align="justify"> <em>Keine Übernahme durch Krankenkassen</em></p>


9 Administratives und Organisatorisches zur Methode

Welche(r) Verband/Verbände, Verein/Vereine oder sonstige Institution ist das zentrale Organ der Schweiz?

SGG

SGB

VDG

Verbandsaufgaben

Die Verbände organisieren Weiterbildungsseminare, Kongress, Anlässe zu Themen der Psychologie und Schriftpsychologie.

Sie bieten Ausbildungsgänge an, teilweise auch in Form von Fernkursen.

Sie übernehmen die Prüfungen und organisieren ebenfalls die Prüfungen auf europäischer Ebene und verleihen die entsprechenden Diplome.

Weitere Links/Kontakte

EGS - europäische Gesellschaft für Schriftpsychologie

SPG Schweizerische Gesellschaft für Psychotherapie

Wissenschaftlicher Beirat EGS