Familienstellen

1 Zuordnung

Die Methode zählt zu der Komplementärmedizin=Alternativmedizin und arbeitet mittels:

  • Psychohygiene » Sie bietet die Gelegenheit sich bei der Bewältigung der laufenden Lebensfragen die Balance über die bewussten und unbewussten Voraussetzungen und Bedingungen zu finden. Ziel= sich Selbst-bewusst-Sein bezüglich: woher komme ich, wer bin ich und warum lebe ich so, wie ich lebe.
  • Seelische Heilung » Ausgehend von der Annahme, dass grundsätzlich jede Seele über die Kraft zur Selbstgesundung und Selbstheilung verfügt, aber bei Stress (die seelische Überforderung durch die Herausforderungen der Umwelt und Fehlprogramme) mit krankmachenden körperlichen Symptomen reagiert wird mit Unterstützung der Geistwelt die Balance über die Seele hergestellt.
  • Authentizität » Sie findet die Balance zwischen Verpflichtungen, die die Lebensbewältigung mit sich bringt, den eigenen Talenten, der eigenen Motivation und den subjektiven Neigungen der individuellen Persönlichkeit = Selbstwerdung

2 Prinzip der Gesundung

Familienstellen (Strukturaufstellungen) beruht auf der Annahme, dass wir Menschen nebst den Genen, die die   Informationen über die Ausgestaltung des Körpers und der Persönlichkeit  übertragen, auch über Energien und Informationen über familiäre und  kulturelle Eigenheiten in uns tragen. Familienstellen kann diese Energien und  kulturellen Erinnerungen als „Systemsoftware“ der persönlichen Eigenart und   der familiären „Vernetzung“ sichtbar machen.

Personen,  die in einer Familienaufstellung ihre persönliche Problem- und Fragestellung  einbringen, übertragen diese Energien auf die anwesenden Repräsentanten  (andere Menschen, aber auch dafür bezeichnete Gegenstände. Die Energie um die  Thematik wird an den Repräsentanten sichtbar und bietet sich zur Verdauung,  Erkenntnis und Bearbeitung an.

  • Das  Sichtbarmachen von unbewussten Emotionen und Verknüpfungen ist ein erster  Schritt.
  • Das Erkennen der Bedeutung für den  „Fragesteller“ stellt einen weiteren Schritt in einem Prozess dar.
  • Das  Verarbeiten der unverdauten, unbewussten „kulturellen Erinnerungen“ als  eigentlicher Bewusstwerdungsprozess erfordert vom Betroffenen eigentliche  Aufarbeitung.
  • Durch  die Annahme der unbewussten Anteile von „seelischen Verletzungen“ durch den  Akt von „Vergebung“ kann „seelische Selbstheilung“ einen Gesundungsprozess  (körperlich, emotional, geistig) einleiten.

Der  Familientherapeut arbeitet mit den Botschaften (körperliches Verhalten,  Befindlichkeit und verbale Mitteilungen). Er versteht es die Energien in  ihrer Erscheinungsform zu klären und kann die unbewusst verfügbaren Bilder  zum Vorschein bringen. Ein guter Therapeut konzentriert sich zuerst auf die  Energien und Bilder, die sich darstellen und erst in zweiter Linie auf deren  Deutung. Die nachfolgende Verdauung obliegt dem Problemsteller.


3 Therapieart und Therapiewerkzeug

Was tut der Therapeut

  • Anleitung zu praktischer Tätigkeit
  • Seelenarbeit über das Unbewusste

Erwartungen an den Patienten

  • Verfolgung der inneren Bewegungen wie Atmung, Energiefluss, Kälte, Wärme
  • Loslassen der Eigensteuerung, passives Geschehen lassen

Kommunikation

  • Therapeutische Gespräche zur Selbsterkenntnis
  • Reflexion im Gespräch
  • Gespräch mit dem Therapeuten über den Therapieverlauf

Heilmittel, Ernährung, Lebensgestaltung

Art, Häufigkeit und Dauer der Therapie

Art der Therapie
inzelsitzung mit materiellen repräsentativen Objekten oder im Rahmen von Arbeit in Gruppen mit 10 - 20 Teilnehmern
Häufigkeit
Gruppenanlässe mit mehreren Übungen innerhalb von mehreren Stunden bis einzelnen Tagen.
Anzahl
In der Regel eine Veranstaltung pro eingebrachtes Thema
Dauer der Therapie
Kann wiederholt werden; zu einem andern Thema/Problem
Kosten
Teilnahme als Repräsentant = 40.- - 80.- Fr. Problemsteller = Fr. 300.- - 500.-

Was kann die Therapie bewirken?

Was kann die Therapie bewirken?

Der  Familientherapeut arbeitet mit den Botschaften (körperliches Verhalten,  Befindlichkeit und verbale Mitteilungen). Er versteht es die Energien in  ihrer Erscheinungsform zu klären und kann die unbewusst verfügbaren Bilder  zum Vorschein bringen. 

Personen,  die in einer Familienaufstellung ihre persönliche Problem- und Fragestellung  einbringen, übertragen diese Energien auf die anwesenden Repräsentanten  (andere Menschen, aber auch dafür bezeichnete Gegenstände). Die Energie um die  Thematik wird an den Repräsentanten sichtbar und bietet sich zur Verdauung,  Erkenntnis und Bearbeitung an. Wer sich für Familienstellen interessiert, bestimmt weitgehend selbst, was er für sich damit erreichen kann und möchte. Der Veranstalter (Therapeut) ist für einen optimal ablaufendend Prozesse auf die unterschiedlichen Voraussetzungen und Erwartungen der Teilnehmer angewiesen:

  • Ein Problemträger möchte im Hinblick auf einen Gesundungsprozess einen ersten und neuen Schritt einleiten.
  • Ein Problemträger möchte im Rahmen einer Sinnsuche neue Impulse erhalten.
  • Ein Problemträger wünscht sich Antworten und Einsichten zu familiären Verknüpfungen oder Beziehungsfragen.
  • Ein Repräsentant kann als Begleiter eines Freundes teilnehmen.
  • Ein Repräsentant kann neue Einsichten über Beziehungsverknüpfungen erhalten.
  • Ein Repräsentant kann am Beispiel von prozesshaften Erleuchtungen Selbsterkenntnis erfahren.
  • Jeder Teilnehmer kann seinen Reichtum an menschlicher Beziehungsgestaltung erweitern.

Das  Sichtbarmachen von unbewussten Emotionen und Verknüpfungen ist ein erster  Schritt.

    Das Erkennen der Bedeutung für den  „Fragesteller“ stellt einen weiteren Schritt in einem Prozess dar.

    Das  Verarbeiten der unverdauten, unbewussten „kulturellen Erinnerungen“ als  eigentlicher Bewusstwerdungsprozess erfordert vom Betroffenen eigentliche  Aufarbeitung.

Die nachfolgende Verdauung obliegt dem Problemsteller. Durch die Annahme seiner Selbst, das bewusste Erkennen seiner Programme und das Vergeben von vermeintlicher Schuld für "seelische Verletzungen" (bei sich selbst und andern Menschen) kommt durch die jedem Menschen innewohnende Seelenenergie der Prozess der Selbstheilung in Gang, der seine eigene Zeit braucht. Diese Therapie wirkt ganzheitlich auf Körper, Seele und Geist.


4 Einsatzgebiete, Typische Krankheitsbilder

Einsatzgebiete

  • Für die Erkennung und Behandlung von Beschwerden/Störungen

Abdeckung der Problembereiche

  • Suchtkrankheiten
  • Soziale Indikationen
  • Sonstige Indikationen
  • Erkrankungen des Bewegungssystems und Rheumatologie
  • Erkrankungen der Atemwege
  • Vegetative Störungen, psychische Störungen & stressbedingte Erkrankungen
  • Akute oder chronische Schmerzen
  • Allergien
  • Mentaler und kognitiver Bereich
  • Erkrankungen des Verdauungssystems
  • Hautprobleme

Typische Indikationen

    Breites Spektrum a Möglichkeit bei Störungen, die sich psychosomatisch als Seelenstress einordnen lassen

Die Methode des Familien- und Struktur- Aufstellens wirkt ganzheitlich und kann vielfältige Indikationen bedienen. Körperliche, seelische, soziale und geistige Problemstellungen/Störungen können dargestellt und bearbeitet werden. In der Aufstellung kann eine bestimmtes Problem angegangen und bearbeitet werden. Familien- und Strukturstellen bewirkt zuerst eine Bereinigung seelischer Differenzen und Spannungen. Es werden nicht bestimmte Krankheitsbilder behandelt. Genesung kann sich prozesshaft ganzheitlich und selbstheilend einstellen.

     

5 Hintergrund – Entstehungsgeschichte der Methode und Beziehungen

Die Geschichte der Methode

Die Geschichte der Methode

Die „Familienskulptur“ wurde ursprünglich von Virginia Satir (Palo-Alto-Gruppe) entwickelt. Sie begann mit dem Aufstellen von (teilweise anwesenden) Familienmitgliedern und dem Hauptaugenmerk auf dem aktuellen Beziehungssystem der Familie des jeweiligen Klienten. Durch die Art und Weise, wie sich die körperlichen Skulpturen bzw. Haltungen darstellten, kreierte Sie die Familienskulptur (deren externe Abbildung) des jeweiligen Klienten und konnte so Familienbeziehungen nonverbal darstellen und (innere, teilweise sprachlich repräsentierte) Konflikte nachvollziehen. Auf dieser (symptomatischen) Basis erfolgte die Prozessarbeit. Bei der „Familienrekonstruktion“ wurde von Virginia Satir dann die Mehrgenerationenperspektive hinzugefügt.

Diese Methode ist geschichtlich bedingt unter dem Begriff "Familienstellen" bekannt geworden. Sie wird heute unter dem Begriff "Strukturaufstellung" auch für die Bearbeitung von Fragestellungen aus persönlichen und organisatorischen Lebensbereichen erfolgreich eingesetzt.

Familienstellen und das Stellen von Organisationsstrukturen wurde in Europa und auch in der Schweiz in Zusammenhang mit Bert Hellinger bekannt. Seine Methodik wurde vor Allem auch im deutschsprachigen Raum wiederholt überarbeitet und angepasst. so auch um das Team von  Insa Sparrer + Dr. Matthias Varga von Kibéd

Heute gibt es verschiedenste methodische Ansätze und Richtungen, die teilweise auch recht kritisch die durch Hellinger angewandte Praxis in Frage stellen. Wir dürfen davon ausgehen, dass sich die mittels dem Familienstellen repräsentierende Energie und Erkenntnis durch die methodische Arbeit sehr unterschiedlich bearbeitet werden kann. Somit können auch die verschiedenen Ansätze der verbreitet praktizierenden Therapeutenentsprechend differenziert beurteilt werden. Die sehr unterschiedlich eingesetzten methodischen (und theoretischen) Ansätze stehen oft in Konkurrenz zueinander. Gleichwohl dürfte es viele gute Therapeuten geben, die sehr erfolgreich mit dieser Methode arbeiten.

Akzeptanz durch die westliche Medizin

  • Angesehen als Wellness und allgemein gesundheitsfördernd
  • Ist sich nicht einig über die Wirksamkeit

Selbsteinschätzung seitens der Methodenanbieter

  • Angesehen als Wellness und allgemein gesundheitsfördernd

Anerkennung durch die empirischen Wissenschaft

  • Keine Studien vorhanden

Erfolgsnachweise der Methodenanbieter

  • Diverse Fallbeispiele mit überwiegend positiven Resultaten zu der Effektivität der Methode

Verankerung der Methode in der Schweiz

  • Durch Verbände gefördert

Verankerung der Methode im Herkunftsland

  • Durch Verbände gefördert

6 Besonderes

Kontraindikationen

Grundsätzlich wird von Teilnehmern des Familienstellens über sehr positive Erfahrungen berichtet. Das persönliche Erlebnis und die Betroffenheit wirken bei den Meisten unter die Haut. Wenige sind aber anschliessend bereit und in der Lage, dem für einem selbstheilenden Prozess, die notwendige Aufmerksamkeit und Sorgfalt zu widmen. Kenner dieser Methode finden dies als weitgehend normal und gegeben, weil die aufgelösten Verstrickungen eine Eigendynamik in der Langzeitwirkung auslösen können.

Grenzen

Grenzen

Da die guten Therapeuten darauf achten, dass die Teilnehmenden an Anlässen für Familienstellen eigenverantwortlich das Erlebte verdauen können sind dieser Methode wenig grundsätzliche Grenzen gesetzt. Gefahr besteht höchstens, wenn der Therapeut im Bedürfnis nach Inszenierung und Selbstdarstellung, die Lebenssituation und den notwendigen Verdauungsprozess der Teilnehmer nicht genügend beachtet.


7 Anerkennung der Therapie und der Therapeuten

Die Therapie ist im EMR gelistet

Aus- und Weiterbildung der Therapeuten

Berufsbezeichnung
Therapeut für Familien- und Strukturaufstellungen
Nachweise der Anbieter
Obliegt dem einzelnen Anbieter
Ausbildungsdauer
Keine Vorschriften und anerkannte Regelungen
Wie wird die Qualifizierung der Therapeuten sichergestellt?
Durch die Therapeuten und ihre selbsterworbene Kompetenz

Die Therapeuten wenden folgendes Wissen an:

  • Basierende auf Erfahrungswissen aus der Anwendungsgeschichte
  • Basierend auf medialer, intuitiver und spiritistischer Gaben und Heilserfahrungen

8 Kostenübernahme der Krankenkasse

Es gibt grundsätzlich keine Kostenübernahme

<p><em>Unter gewissen Bedingungen ( zum Beispiel auf Empfehlung vom Hausarzt) wird die Therapie von der Krankenkasse mitfinanziert. Nähere Informationen finden Sie im Gespräch bei Ihrer Krankenkasse oder Ihrem Hausarzt.</em></p>


9 Administratives und Organisatorisches zur Methode

Welche(r) Verband/Verbände, Verein/Vereine oder sonstige Institution ist das zentrale Organ der Schweiz?

Familienstellen:Familienstellen Forum Schweiz, www.familienstellen-forum.ch

Systemische Strukturaufstellungen®: SyStconnect – Internationale Vereinigung der Systemischen StrukturaufstellerInnen – www.systconnect.net Ansprechpartnerin Schweiz: Dr. Elisabeth Vogel, www.wissenswert.ch

Verbandsaufgaben

Verbands- Vereinstätigkeiten:

Familienstellen Forum Schweiz:

  • Online-Verzeichnis von Aufstellungsseminaren
  • Online-Verzeichnis der Anbieter von individueller Begleitung
  • Online-Verzeichnis von Aus- und Weiterbildungsangeboten

SyStconnect:

  • Online-Verzeichnis der Systemischen StrukturaufstellerInnen
  • Online-Verzeichnis von Aufstellungsseminaren
  • Online-Verzeichnis von Aus- und Weiterbildungsangeboten
  • Qualitätssicherung

Kongresse und Vernetzung