Chiropraktik

1 Zuordnung

Die Methode wird sowohl in der Schulmedizin als auch in allen natürlichen Heilverfahren angewandt und kann in folgende Bereiche zugeordnet werden:

  • Schulmedizin » Sie diagnostiziert und klärt mit ihrer breiten Palette an Diagnosemöglichkeiten die auftretenden Störungen und setzt vielfältigeTherapiemöglichkeiten ein, um die Balance über körperlichen Funktionen herzustellen.
  • Körperpflege » Sie unterstützt die Balance zwischen körperlichen Anforderungen mit dem Ausgleich durch gesunde Bewegung, Behandlungen, Fitness, Ernährung und Wellnessprogramen. Prinzip = in einem gesunden Körper wohnt eine gesunde Seele.
  • Energiebalance » Sie bringt die geistigen, mentalen und körperlichen Energien in Balance. Der Energiefluss wird gefördert und somit Verspannungen, Blockaden und Verkrampfungen gelöst.

2 Prinzip der Gesundung

Die Chiropraktik befasst sich mit der Diagnose, der Behandlung und der Vorbeugung von Funktionsstörungen und Schmerzen im Bewegungsapparat sowie mit den biomechanischen und neurophysiologischen Folgen dieser Beschwerden. Der Bewegungsapparat umfasst dabei sämtliche Gelenke, Muskeln und Bänder des Körpers, einschliesslich der Wirbelsäule.


3 Therapieart und Therapiewerkzeug

Was tut der Therapeut

  • Körperliche Behandlung

Erwartungen an den Patienten

  • Loslassen der Eigensteuerung, passives Geschehen lassen

Kommunikation

  • Gespräche über Situationsklärung und Therapieumsetzung
  • Gespräch mit dem Therapeuten über den Therapieverlauf

Heilmittel, Ernährung, Lebensgestaltung

  • Es werden keine Heilmittel eingesetzt oder Empfehlungen bezüglich Ernährung und Lebensgestaltung gemacht.

Art, Häufigkeit und Dauer der Therapie

Art der Therapie
Einzelbehandlung
Häufigkeit
Circa 1 Mal / Woche
Anzahl
Individuell
Dauer der Therapie
Circa 45 Minuten
Kosten
Circa 120-150 Fr.- / Stunde

Was kann die Therapie bewirken?

Durch Fehlbelastungen, ausgelöst durch Krankheit, Unfall oder den Alltag, kommt es nach kurzer oder längerer Zeit zu Störungen des Bewegungsapparates. Durch die Chiropraktik werden die Beeinträchtigung der Beweglichkeit und die daraus entstehenden Schmerzzustände der Muskeln gelindert oder behoben. Neben der mechanischen Wirkung bewirkt die chiropraktische Behandlung also reflektorisch eine Schmerzlinderung, eine Entspannung der Muskulatur und sie verbessert die Durchblutung und Heilung der Gewebe.

Was geschieht in der Therapie?

Als erstes erfolgt eine Anamnese, dies geschieht wenn nötig mit Röntgenbildern oder Laboruntersuchungen. Danach erfolgt eine individuelle chiropraktische Behandlung. Diese erfolgt mit minimalem Kraftaufwand und wirkt mechanisch auf die Wirbelgelenke ein, welche in ihrer Funktion gestört sind. Der Chiropraktiker nutzt dabei viele verschiedene Behandlungstechniken, die von Mobilisation und Manipulation der Gelenke bis hin zu muskelentspannenden und schmerzmodulierenden Techniken reichen wie zum Beispiel die Kinesiologie, die Flexions-Distraktions- und Triggerpunk-Technik.


4 Einsatzgebiete, Typische Krankheitsbilder

Einsatzgebiete

  • Einsatz für die Gesundheitspflege und Prophylaxe
  • Für die Erkennung und Behandlung von Beschwerden/Störungen

Abdeckung der Problembereiche

  • Erkrankungen des Bewegungssystems und Rheumatologie
  • Akute oder chronische Schmerzen
  • Probleme von Neugeborenen, Kinder oder Jugendlichen
  • Sonstige Indikationen
  • Verbesserung der körperlichen Konstitution

Typische Indikationen

  • Beckenverwringung (ISG-Syndrom)
  • Blockierungen von Wirbel- und Rippengelenken
  • Diskushernie
  • Hand- und Handgelenkbeschwerden
  • Hexenschuss (Lumbago)
  • Ischias
  • Karpaltunnelsyndrom
  • Kiefergelenkbeschwerden (Blockierungen)
  • Skoliose (Verkrümmung der Wirbelsäule zur Seite)
  • Tennis- und Golferellenbogen
  • Tortikollis (Halskehre)
  • Ausstrahlungsschmerzen in Armen und Beinen
  • Hüftgelenkschmerzen
  • Muskelbeschwerden
  • Pseudoangina pectoris: Schmerzen in der Herzgegend, ohne dass eine Erkrankung des Herzens festgestellt werden kann
  • Migräne
  • Kniebeschwerden
  • Kopfschmerzen
  • Kreuzschmerzen
  • Rückenschmerzen
  • Schulter- und Schulterblattschmerzen
  • Kleinkinderkoliken
  • Innere Organe: In bestimmten Fällen kann der Chiropraktor mit neurophysiologischen Reflexen zum Beispiel Herz-, Verdauungs-, - Atmungs-, Kreislauffunktionen günstig beeinflussen
  • Schwindel: Häufig hängt Schwindel mit Reizungen der oberen Halswirbelsäule zusammen.
  • Schleudertrauma
  • Zähneknirschen bei Kiefergelenkproblemen
  • Belastungabklärungen für Schule, Beruf und Sport
  • Haltungs- und Gangabklärungen
  •  Trainingsberatung
  •  Verspannungen

5 Hintergrund – Entstehungsgeschichte der Methode und Beziehungen

Die Geschichte der Methode

Die Geschichte der Chiropraktik begann vor über 100 Jahren, als Daniel David Palmer, (1845-1913) und später sein Sohn Bartlett Joshua Palmer (1882-1961) seine chiropraktische Theorie der Krankheitsentstehung postulierte, indem er die Funktion des Nervensystems mit der Funktion der Wirbelsäule in Zusammenhang. brachte. Die Funktion der Wirbelsäule bestimmt die Funktion des Nervensystems, und die wiederum bestimmt das Funktionieren des Körpers.

Vater und Sohn Palmer ist es zu verdanken, dass die Chiropraktik als Methode zur Behebung von Funktionsstörungen des Wirbelsäulengefüges systematisiert und zu einer wirksamen Therapie zahlreicher gesundheitlicher Beschwerden und krankhafter Vorgänge entwickelt wurde. Ende des 19. Jahrhundert gründeten sie das erste Lehrinstitut für Chiropraktik, «The Palmer College of Chiropractic» in Davenport, Iowa, USA.

Ende der zwanziger Jahre kehrten die ersten Schweizer Chiropraktoren nach ihrer Ausbildung in den USA in die Schweiz zurück und erzielten Behandlungserfolge bei zahlreichen Patienten, die mit herkömmlichen Methoden zuvor erfolglos behandelt worden waren. 1939 entschied sich die Zürcher Stimmbürgerschaft nach leidenschaftlich geführten Abstimmungskampf, die Chiropraktoren zur Krankenbehandlung zuzulassen. Der Entscheid des Zürcher Volks war eine Kundgebung des Vertrauens in die fachliche Kompetenz der Chiropraktoren und in den therapeutischen Wert ihres Verfahrens. Er hatte wegweisenden Charakter für die Zulassung der Chiropraktoren in der ganzen Schweiz.

Akzeptanz durch die westliche Medizin

  • Angesehen als Heilmethode und gegenseitige Zusammenarbeit

Selbsteinschätzung seitens der Methodenanbieter

  • Ersetzt westliche Medizin in den Teilbereichen

Anerkennung durch die empirischen Wissenschaft

  • Diverse Studien mit positiven Resultaten über die Effektivität der die Methode selbst

Erfolgsnachweise der Methodenanbieter

  • Diverse Studien mit positiven Resultaten über die Effektivität der die Methode selbst

Verankerung der Methode in der Schweiz

  • Gesellschaftlich verankert
  • Im Gesundheitssystem verankert und staatlich gefördert

Verankerung der Methode im Herkunftsland

  • Im Gesundheitssystem verankert und staatlich gefördert

6 Besonderes

Kontraindikationen

Bestimmte Wirbelsäulenschäden (je nachdem wird eine Abklärung durch den Chiropraktiker mittels Röntgenaufnahme oder CT/MRT gemacht)


7 Anerkennung der Therapie und der Therapeuten

Die Therapie ist im EMR gelistet

Aus- und Weiterbildung der Therapeuten

Berufsbezeichnung
Chiropraktiker
Nachweise der Anbieter
Bachelorstudium in Medizin mit Schwerpunkt Chiropraktik (B Med)
Ausbildungsdauer
Mindestens 12 Semester
Wie wird die Qualifizierung der Therapeuten sichergestellt?
Durch den Verband ChiorSuisse

Die Therapeuten wenden folgendes Wissen an:

  • Basierend auf technischem und/oder empirisch geprüften Wissen
  • Basierende auf Erfahrungswissen aus der Anwendungsgeschichte

8 Kostenübernahme der Krankenkasse

Die Kosten werden über die Grundversicherung oder der Suva übernommen

<p align="justify"> Aufgrund der effektiven Wirksamkeit der Methode werden sowohl von der Grundversicherung und der SUVA Kostenbeiträge bei ärztlicher Behandlung gestellt. Es ist sehr wichtig, vor der Behandlung die Modalitäten der Kostenübernahmen bei der jeweiligen Krankenkasse abzuklären. Nehmen Sie persönlich Kontakt mit Ihrer Krankenkasse auf. Diese können Ihnen Auskunft darüber erteilen, ob und in wie weit die Kosten der Behandlung bei dem gewählten Therapeuten übernommen werden.</p>


9 Administratives und Organisatorisches zur Methode

Welche(r) Verband/Verbände, Verein/Vereine oder sonstige Institution ist das zentrale Organ der Schweiz?

Verband der Schweizer Chiropraktoren ChiroSuisse

Verbandsaufgaben

  • Vertretung der Chiropraktoren in der Öffentlichkeit, bei Behörden und anderen Institutionen;
  • Einsatz für ein effizientes und patientenbezogenes Gesundheitswesen in der Schweiz und Information der Öffentlichkeit über die Chiropraktik;
  • Förderung von Wirksamkeit, Zweckmässigkeit und Wirtschaftlichkeit chiropraktischer Leistungen;
  • Förderung und Unterstützung der chiropraktischen Forschung;
  • Sicherstellung und Förderung der Qualität der chiropraktischen Berufsbildung (Aus-, Weiter- und Fortbildung);
  • Schutz und Förderung der beruflichen und wirtschaftlichen Interessen, Freiheit und Unabhängigkeit seiner Mitglieder;
  • Förderung und Festigung des kollegialen Einverständnisses zwischen seinen Mitgliedern;
  • Aufbau und Unterhalt von Vertrauen und guten Beziehungen zu anderen Berufsgruppen, besonders mit den Angehörigen medizinischer Berufe.
  • Sicherstellung der Befolgung der Standesordnung und der Reglemente über Weiter- und Fortbildung
  • Pflege der Kontakte zu Institutionen der Forschung sowie der Grundausbildung, der beruflichen Weiterbildung und der Fortbildung der Chiropraktoren und anderen Medizinalpersonen im In- und im Ausland

Die Methode ist registriert bei…

  • Stiftung ASCA
  • Naturärztevereinigung Schweiz