Ausdruckstherapie

1 Zuordnung

Die Methode zählt zu der Komplementärmedizin=Alternativmedizin und arbeitet mittels:

  • Körperpflege » Sie unterstützt die Balance zwischen körperlichen Anforderungen mit dem Ausgleich durch gesunde Bewegung, Behandlungen, Fitness, Ernährung und Wellnessprogramen. Prinzip = in einem gesunden Körper wohnt eine gesunde Seele.
  • Psychohygiene » Sie bietet die Gelegenheit sich bei der Bewältigung der laufenden Lebensfragen die Balance über die bewussten und unbewussten Voraussetzungen und Bedingungen zu finden. Ziel= sich Selbst-bewusst-Sein bezüglich: woher komme ich, wer bin ich und warum lebe ich so, wie ich lebe.
  • Authentizität » Sie findet die Balance zwischen Verpflichtungen, die die Lebensbewältigung mit sich bringt, den eigenen Talenten, der eigenen Motivation und den subjektiven Neigungen der individuellen Persönlichkeit = Selbstwerdung

2 Prinzip der Gesundung

Die Ausdruckstherapie ist ein künstlerisches und körperorientiertes psychotherapeutisches Verfahren. In der Therapie wird Prinzip der Einheit und Wechselwirkung körperlicher, emotionaler, psychischer, kognitiver und sozialer Prozesse gebraucht. Diese Therapieform ist eine verfahrensübergreifende Methode, die innerhalb tiefenpsychologischer, verhaltenstherapeutischer, systemischer und humanistischer Behandlungskontexte zur Anwendung kommt.


3 Therapieart und Therapiewerkzeug

Was tut der Therapeut

  • Anleitung zu praktischer Tätigkeit
  • Anleitung zur körperlichen Bewegung
  • Seelenarbeit über das Unbewusste

Erwartungen an den Patienten

  • Achtsamkeit gegenüber Körper, Seele und Geist zwecks Bewusstwerdung
  • Leichter Körpereinsatz/ aktives Mitarbeiten

Kommunikation

  • Gespräche über Situationsklärung und Therapieumsetzung
  • Gespräch mit dem Therapeuten über den Therapieverlauf
  • Therapeutische Gespräche zur Selbsterkenntnis

Heilmittel, Ernährung, Lebensgestaltung

  • Es werden keine Heilmittel eingesetzt oder Empfehlungen bezüglich Ernährung und Lebensgestaltung gemacht.

Art, Häufigkeit und Dauer der Therapie

Art der Therapie
Einzeltherapie
Häufigkeit
Circa 2 Sitzungen / Monat
Anzahl
10 - 20 Sitzungen
Dauer der Therapie
Circa 1 Stunde
Kosten
Circa 120-150 Fr.- / Stunde

Was kann die Therapie bewirken?

Die Therapie kann spezifisch als gesundheitsfördernde Tätigkeit, als Unterstützung der persönlichen Entwicklung, als Methode zur Selbstentwicklung oder auch eine zur Begegnung mit dem Unterbewussten bis hin zur seelischen Heilung angewendet werden. Das Körpergedächtnis kann vieles zum Ausdruck bringen, was die Sprache nicht kann. Durch den Tanztherapeuten kann diese unbewusste Sprache verstanden werden. Veränderungen der Bewegungsebene wirken zudem integrativ auf die Gesamtpersönlichkeit.

Was geschieht in der Therapie?

Die Klienten werden durch den/die Therapeut(in) an einen therapeutischen Prozess herangeführt. In der Therapie agiert der/die Therapeut(in) mittels Körperarbeit, Bewegung und Tanz intervenierend und strukturierend Zuerst wird dabei der gesunde Persönlichkeitsanteil gefördert und somit die psychische Stabilität und die Ich-Stärke. So können im weiteren Therapieprozess Zusammenhänge zwischen Bewegungsmustern und unzureichendem Problemlösungsverhalten erfahren und verstanden. Danach können neue Bewegungsmöglichkeiten und alternative Handlungsmodelle erarbeitet und getestet werden. Neben der Bewegung an sich gibt es Gespräche, bei denen "das gesagte" durch den Tanz diskutiert wird.


4 Einsatzgebiete, Typische Krankheitsbilder

Einsatzgebiete

  • Einsatz für die Gesundheitspflege und Prophylaxe
  • Für die Behandlung und die Therapie von Krankheiten
  • Für die Erkennung und Behandlung von Beschwerden/Störungen

Abdeckung der Problembereiche

  • Vegetative Störungen, psychische Störungen & stressbedingte Erkrankungen
  • Suchtkrankheiten
  • Sonstige Indikationen
  • Mentaler und kognitiver Bereich
  • Blockaden erkennen

Typische Indikationen

  • Stressbewältigung/Burn Out
  • Angst- und Panikzustände
  • Bewältigung von traumatischen Erlebnissen
  • Persönliche Krisen
  • Bewältigung von Verlust und Trauer
  • Psychosomatische Beschwerden
  • Unterstützung bei Abhängigkeit
  • Aktivierung der Selbstheilungskräfte
  • Krebserkrankungen
  • Persönliche Entfaltung und künstlerische Selbsterfahrung
  • Bewältigung von Blockaden

5 Hintergrund – Entstehungsgeschichte der Methode und Beziehungen

Die Geschichte der Methode

1941 versuchte Franziska Boas zusammen mit einer Fachärztin für Kinderpsychiatrie in einer Klinik mit psychisch kranken Kindern im Alter von 12 Jahren tänzerisch zu arbeiten. In den nächsten Jahren gab es einige Forschungen, vor allem von Frauen, welche sich auf Bewegung und psychische Gesundheit bezogen. Durch die Erkenntnisse der Zusammenarbeit von Psychologen und Bewegungsexperten wurde schnell klar, dass eine enge Beziehung zwischen Bewegung und Psyche herrscht. Die Ansätze der Pionierinnen der Tanztherapie wurden von nachfolgenden Akteuren meist eigenständig weiterentwickelt. Deswegen gibt es heute viele unterschiedlich konzipierte Formen der Tanztherapien.

Akzeptanz durch die westliche Medizin

  • Angesehen als Heilmethode und gegenseitige Zusammenarbeit

Selbsteinschätzung seitens der Methodenanbieter

  • Ersetzt westliche Medizin in den Teilbereichen

Anerkennung durch die empirischen Wissenschaft

  • Diverse Studien mit positiven Resultaten über die zugrundeliegenden Idee der Methode

Erfolgsnachweise der Methodenanbieter

  • Diverse Studien mit positiven Resultaten über die zugrundeliegenden Idee der Methode

Verankerung der Methode in der Schweiz

  • Im Gesundheitssystem verankert

Verankerung der Methode im Herkunftsland

  • Im Gesundheitssystem verankert

6 Besonderes

Kontraindikationen

Es sind keine Kontraindikationen bekannt.


7 Anerkennung der Therapie und der Therapeuten

Die Therapie ist im EMR gelistet

Aus- und Weiterbildung der Therapeuten

Berufsbezeichnung
Tanz- und Bewegungstherapeut
Nachweise der Anbieter
Diplom
Ausbildungsdauer
3 jährige berufsbegleitende Ausbildung
Wie wird die Qualifizierung der Therapeuten sichergestellt?
Durch den Schweizerische Berufsverband für Bewegungs-, Tanz- und Körpertherapien

Die Therapeuten wenden folgendes Wissen an:

  • Basierend auf technischem und/oder empirisch geprüften Wissen
  • Basierende auf Erfahrungswissen aus der Anwendungsgeschichte
  • Basierend auf Erfahrungswissen und therapeutischer Intuition

8 Kostenübernahme der Krankenkasse

Die Kosten werden meistens über die Zusatzversicherung übernommen

<p align="justify"> Die meisten Krankenkassen beteiligen sich an den Kosten der Methode über die Zusatzversicherung. Es ist sehr wichtig, vor der Behandlung die Modalitäten der Kostenübernahmen abzuklären. Nehmen Sie persönlichen Kontakt auf mit Ihrer Krankenkasse. Diese können Ihnen Auskunft darüber erteilen, ob und in wie viel der Kosten der Behandlung bei dem gewählten Therapeuten übernommen werden.</p>

Weitere Hinweise der Kostenübernahme

Die Ausdruckstherapie wird oft in stationären Therapien eingesetzt und dann über die Grundversicherung bezahlt.


9 Administratives und Organisatorisches zur Methode

Welche(r) Verband/Verbände, Verein/Vereine oder sonstige Institution ist das zentrale Organ der Schweiz?

Der Schweizerische Berufsverband für Bewegungs-, Tanz- und Körpertherapien

Verbandsaufgaben

  • Erarbeitung von Fragen, die die Körper- und Bewegungsarbeit sowie die Komplementärtherapien generell betreffen
  • Informiert und berät seine Mitglieder
  • Engagemet in der Aus-, Fort- und Weiterbildung.
  • Förderung einer hohe Berufsethik im Mitgliederkreis 
  • Formulierung der Berufsinteressen seiner Mitglieder und Verschaffung
  • von Anerkennung dieser Interessen bei Behörden, Verbänden, Versicherern und
  • in der Öffentlichkeit
  • Erbringung weiterer  Dienstleistungen für seine Mitglieder

Die Methode ist registriert bei…

  • Stiftung ASCA
  • Naturärztevereinigung Schweiz
  • Verlag gesund
  • EMR