Audio-Psycho-Phonologie

1 Zuordnung

Die Methode zählt zu der Komplementärmedizin=Alternativmedizin und arbeitet mittels:

  • Energiebalance » Sie bringt die geistigen, mentalen und körperlichen Energien in Balance. Der Energiefluss wird gefördert und somit Verspannungen, Blockaden und Verkrampfungen gelöst.
  • Psychohygiene » Sie bietet die Gelegenheit sich bei der Bewältigung der laufenden Lebensfragen die Balance über die bewussten und unbewussten Voraussetzungen und Bedingungen zu finden. Ziel= sich Selbst-bewusst-Sein bezüglich: woher komme ich, wer bin ich und warum lebe ich so, wie ich lebe.
  • Authentizität » Sie findet die Balance zwischen Verpflichtungen, die die Lebensbewältigung mit sich bringt, den eigenen Talenten, der eigenen Motivation und den subjektiven Neigungen der individuellen Persönlichkeit = Selbstwerdung

2 Prinzip der Gesundung

Die Audio-Psycho-Phonologie ist eine Klangtherapie.  Sie wird auch Horchtherapie, Tomatis-Methode, Tomatis-Hörkur oder Mozart-Therapie genannt und beruht auf Behandlungen mit speziell aufbereiteter Musik und Stimme. Durch speziell ausgesuchte Klänge wird aktives Zuhören und lebendige Kommunikation gefördert. Nach Tomaso liegen die Ursachen von vielen Verhaltensauffälligkeiten und Lernstörungen oft in Hör- bzw. auditive Wahrnehmungsstörungen. Durch die Tomatis-Methode wird die Fähigkeit zum Zuhören und Kommunizieren gefördert.  Die Methode nutzt die Tatsache, dass das Gehör auch Einfluss auf das vegetative Nervensystem nimmt. Am äusseren Gehörgang und am Trommelfell treten sensible Fasern des 10. Hirnnerves an die Oberfläche. Dieser autonome Nerv versorgt jene inneren Organe, die anfällig sind für psycho – somatische Störungen. Dadurch kann Klang Wohlbefinden vermitteln oder aber krank machen. Die Methode nutzt die von Dr. A. Tomatis nachgewiesene Erkenntnis, dass das Ohr schon im vierten Monat der Schwangerschaft voll ausgebildet ist und durch seine Stimulation massgeblich zur Weiterentwicklung des Gehirns bis zur Geburt beiträgt.


3 Therapieart und Therapiewerkzeug

Was tut der Therapeut

  • Anleitung zu praktischer Tätigkeit
  • Anleitung zu mentalen und meditativen Übungen
  • Problemfindung/Problembearbeitung im Gespräch

Erwartungen an den Patienten

  • Mentale Konzentration
  • Achtsamkeit gegenüber Körper, Seele und Geist zwecks Bewusstwerdung

Kommunikation

  • Gespräche über Situationsklärung und Therapieumsetzung
  • Gespräch mit dem Therapeuten über den Therapieverlauf

Heilmittel, Ernährung, Lebensgestaltung

  • Es werden keine Heilmittel eingesetzt oder Empfehlungen bezüglich Ernährung und Lebensgestaltung gemacht.

Art, Häufigkeit und Dauer der Therapie

Art der Therapie
Einzeltherapie
Häufigkeit
Täglich
Anzahl
15-30 Sitzungen
Dauer der Therapie
Circa 2 Stunden (mit Pause)
Kosten

Was kann die Therapie bewirken?

Die Tomatis Horchtherapie fördert  klares Hören, gerichtete Aufmerksamkeit sowie das innere und äussere Gleichgewicht. Durch ein Horchtraining wird die Energiezufuhr zur Grosshirnrinde angeregt und mit bleibender Wirkung verbessert. Prä- und postnatale Störungen gehen häufig mit Beeinträchtigungen des Hör- und Differenzierungsvermögens einher, was entsprechende Entwicklungs- und Funktionsprobleme zur Folge haben kann. Durch die Methode werden diese Störungen angegangen und frühkindliche Blockaden können gelöst. Somit werden nachfolgende Entwicklungsschritte angeregt. Zum einen können Kinder so wacher, kreativer, kontakt- und sprechfreudiger werden und zum anderen kann auch die Haltung und die Schrift verbessert werden.

Was geschieht in der Therapie?

Die Therapie verläuft in folgfenden Schritten

1) Abklärung

Die Abklärung umfasst die Anamnese, den Horchtest, den Lateralitätstest und ergänzende psychodiagnostische Tests. Die Kinder werden dabei in der Regel von einem Elternteil begleitet.

2) Basis-Intensivprogramm

An 10-15 aufeinanderfolgenden Tagen beginnt die Therapie mit einem jeweils 2 stündigen Intensiv - Horchtraining mit dem “Elektronischen Ohr”. Dabei wird jeder Klient von einer pädagogisch– therapeutischen Fachperson begleitet.

3) Fortsetzungsprogramme

Nach dem Intensivprogramm erfolgt eine 4 wöchige Ruhephase. Anschliessend wird an 5-8 aufeinanderfolgenden Tagen mit einem jeweils 2 stündigen individuellen Horchprogramm fortgefahren. Zuletzt erfolgt ein Kontroll- Horchtest, um das weitere Verfahren zu bestimmen.

Zu einem späteren Zeitpunkt kommen je nach Fragestellung audio-vokale Übungen am Mikrofon dazu (expressive Phase). Es können Sing-, Sprech- oder Leseübungen sein. Weitere Aktivitäten können das Training ergänzen.


4 Einsatzgebiete, Typische Krankheitsbilder

Einsatzgebiete

  • Einsatz für die Gesundheitspflege und Prophylaxe
  • Für die Behandlung und die Therapie von Krankheiten

Abdeckung der Problembereiche

  • Vegetative Störungen, psychische Störungen & stressbedingte Erkrankungen
  • Soziale Indikationen
  • Mentaler und kognitiver Bereich
  • Mentale Probleme bei Kindern und Jugendlichen​

Typische Indikationen

  • Förderung der sozialen Kompetenz
  • Förderung der emotionale Kompetenz
  • Förderung der kognitiven Fähigkeiten
  • Ablenkbarkeit, Irritiertheit
  • Lärmempfindlichkeit
  • Förderung des Selbstbewusstsein
  • Förderung der mentalen Stärke
  • Konzentrationsprobleme
  • Gedächtnisschwäche
  • Störungen im Bereich der gesprochenen und geschriebenen Sprache
  • Auditive Sensibilisierung für Fremdsprachen
  • Soziale UnangepasstheitLampenfieber
  • ADHS/Hyperaktivität
  • Allgemeine, sprachliche und motorische
  • Entwicklungsverzögerung
  • Dislexie (Legasthenie)
  • Konzentrationsschwierigkeiten
  • Probleme im Bereich der gesprochenen und geschriebenen Sprache
  • Mangelnde Motivation
  • Soziale Unangepasstheit
  • Ängste
  • Niedrige Frustrationstoleranz
  • Unreife
  • Emotionaler Rückzug
  • Probleme in den Bereichen Rhythmus, Intonation und Ausdruck
  • Steigerung des Gleichgewichts
  • Steigerung der Reaktion
  • Verbesserung der Körperhaltung
  • Verbesserung der Grob- und Feinmotorik
  • Steigerung der Koordinationsfähigkeit

5 Hintergrund – Entstehungsgeschichte der Methode und Beziehungen

Die Geschichte der Methode

Alfred A. Tomatis (* 1. Januar 1920 in Nizza; † 25. Dezember 2001 in Carcassonne) war ein französischer Arzt, der zuerst in Paris als HNO-Arzt praktizierte, bevor er ein APP (Audio-Psycho-Phonologie) Therapie- und Ausbildungszentrum gründete.  Er gilt als Wegbereiter der Musik- und Klangtherapie, der pränatalen Psychologie und des neuen Ansatzes für Sprech-, Sprach-, Stimm- und Gesangspädagogik: die Schulung über das Ohr. Er erforschte die komplexe Wechselbeziehung zwischen Gehör, Körper, Stimme, Sprache und Psyche. Ab Mitte der 1940-er Jahre beschäftigte er sich mit den wechselseitigen Beziehungen zwischen Gehör und Stimme. Er stellte fest, dass die Hörkurven von psychischen Faktoren beeinflusst werden, also vom "Hören" und "Nicht-Hören" Wollen. Er konnte nachweisen, dass jede Art stimmlicher Äusserung durch die Aktivität der Ohren gesteuert wird. Seine Entdeckungen wurden 1957 an der Akademie der Wissenschaften und an der Medizinischen Akademie von Paris unter dem Namen "Tomatis-Effekt" veröffentlicht. Heute ist die Methode weit verbreitet.

Akzeptanz durch die westliche Medizin

  • Ist sich nicht einig über die Wirksamkeit

Selbsteinschätzung seitens der Methodenanbieter

  • Unterstützt die westliche Medizin, ersetzt diese aber nicht

Anerkennung durch die empirischen Wissenschaft

  • Diverse Fallbeispiele mit überwiegend positiven Resultaten zu der Effektivität der Methode

Erfolgsnachweise der Methodenanbieter

  • Diverse Fallbeispiele mit überwiegend positiven Resultaten zu der Effektivität der Methode
  • Diverse Studien mit positiven Resultaten über die zugrundeliegenden Idee der Methode

Verankerung der Methode in der Schweiz

  • Durch Verbände gefördert

Verankerung der Methode im Herkunftsland

  • Durch Verbände gefördert

6 Besonderes

Kontraindikationen

Es sind keine Kontraindikationen bekannt.

Sonstiges: Worauf sollte bei dieser Methode hingewiesen werden?

Die Methode eignet sich insbesonders fürs Kinder.


7 Anerkennung der Therapie und der Therapeuten

Die Therapie ist im EMR gelistet

Aus- und Weiterbildung der Therapeuten

Berufsbezeichnung
Ausgebildete(r) Tomasi Therapeut(in)
Nachweise der Anbieter
Diplom in der Audio-Psycho-Phonologie mit zusätzlicher Grundausbildung (z.B. Psychologie)
Ausbildungsdauer
Mehrjährige Grundausbildung und Horchtraining 48 Stunden Theorie und Praxis 150 Stunden Praktika 360 Stunden
Wie wird die Qualifizierung der Therapeuten sichergestellt?
Durch den Schweizerischer Berufsverband für A.P.P nach A. Tomatis

Die Therapeuten wenden folgendes Wissen an:

  • Basierend auf technischem und/oder empirisch geprüften Wissen
  • Basierende auf Erfahrungswissen aus der Anwendungsgeschichte

8 Kostenübernahme der Krankenkasse

Die Kosten werden meistens über die Zusatzversicherung übernommen

<p align="justify"> Die meisten Krankenkassen beteiligen sich an den Kosten der Methode über die Zusatzversicherung. Es ist sehr wichtig, vor der Behandlung die Modalitäten der Kostenübernahmen abzuklären. Nehmen Sie persönlichen Kontakt auf mit Ihrer Krankenkasse. Diese können Ihnen Auskunft darüber erteilen, ob und in wie viel der Kosten der Behandlung bei dem gewählten Therapeuten übernommen werden.</p>


9 Administratives und Organisatorisches zur Methode

Welche(r) Verband/Verbände, Verein/Vereine oder sonstige Institution ist das zentrale Organ der Schweiz?

Schweizerischer Berufsverband für A.P.P nach A. Tomatis

Verbandsaufgaben

  • Förderung der Interessen der schweizerischen Audio – Psycho – PhonologInnen nach A. Tomatis
  • Vertretung Interessen seiner Mitglieder gegenüber staatlichen Institutionen, Versicherungen und Krankenkassen
  • Förderung der Information der Öffentlichkeit über Möglichkeiten und Ziele der Methode
  • Förderung der Ausbildung, der Weiterbildung und des Qualitätsstandard in der Arbeit seiner Mitglieder
  • Förderung der Kommunikation zwischen der Therapeuthen in der Schweiz und im Ausland, sowie zu Personen und Institutionen aus angrenzenden Fachbereichen.

Die Methode ist registriert bei…

  • Verlag gesund
  • Stiftung ASCA
  • Naturärztevereinigung Schweiz
  • EMR