Atemtherapie

1 Zuordnung

Die Methode zählt zu der Komplementärmedizin=Alternativmedizin und arbeitet mittels:

  • Körperpflege » Sie unterstützt die Balance zwischen körperlichen Anforderungen mit dem Ausgleich durch gesunde Bewegung, Behandlungen, Fitness, Ernährung und Wellnessprogramen. Prinzip = in einem gesunden Körper wohnt eine gesunde Seele.
  • Energiebalance » Sie bringt die geistigen, mentalen und körperlichen Energien in Balance. Der Energiefluss wird gefördert und somit Verspannungen, Blockaden und Verkrampfungen gelöst.

2 Prinzip der Gesundung

Die Atemtherapie nutzt die vorherrschende Verbindung der Körperfunktionen mit der Atmung. Die Therapie basiert auf folgenden Annahmen:

  • Alle Informationen fliessen im Stammhirn zusammen, genauer gesagt im Formatio reticularis, einem komplex vernetzten Zentrum
  • Jeder innere und äussere Reiz beeinflusst die Atmung - daher beeinflusst auch die Atmung die Wahrnehmung der Reize
  • Die Atmung reagiert empfindlich und unmittelbar auf psychische und physische Veränderungen. Zugleich ist sie die einzige Körperfunktion, die auch willentlich gesteuert werden kann, obwohl sie ununterbrochen unwillkürlich abläuft
  • Es besteht eine mechanische und nervliche Wechselwirkungen zwischen der Atembewegung und zahlreichen Körperorganen und deren Funktionen
  • Die Atembewegung beeinflusst die Herzfunktion und den Blutkreislauf, die Sauerstoffversorgung, den Kohlendioxidspiegel, die Ionenkonzentration und damit den gesamten Stoffwechsel
  • Die Atmung beeinflusst auf der Ebene des Zentralnervensystem die Bewusstseinsvorgänge des Menschen und damit sein Empfindungs- und Gefühlsleben

Daher nimmt die Atmung Einfluss auf die psychische wie aber auch physische Gesundheit. Die Atemtherapie hilft, die Atmung so zu steuern,  dass sie sich positiv auf die Gesundheit auswirkt.


3 Therapieart und Therapiewerkzeug

Was tut der Therapeut

  • Anleitung zu praktischer Tätigkeit
  • Anleitung zu mentalen und meditativen Übungen

Erwartungen an den Patienten

  • Mentale Konzentration
  • Verfolgung der inneren Bewegungen wie Atmung, Energiefluss, Kälte, Wärme
  • Meditative Übungen

Kommunikation

  • Gespräche über Situationsklärung und Therapieumsetzung
  • Gespräch mit dem Therapeuten über den Therapieverlauf

Heilmittel, Ernährung, Lebensgestaltung

  • Es werden keine Heilmittel eingesetzt oder Empfehlungen bezüglich Ernährung und Lebensgestaltung gemacht.

Art, Häufigkeit und Dauer der Therapie

Art der Therapie
Einzeltherapie oder Gruppentherapie
Häufigkeit
Circa 1 Mal / Woche
Anzahl
Individuell
Dauer der Therapie
Circa 1 Stunde
Kosten
Individuell

Was kann die Therapie bewirken?

Die Atemtherapie erhöht das Körperbewusstsein und die innere Ausgeglichenheit. Dadurch kann die Therapie die physiologische Funktionalität, die Beweglichkeit, die Leistungsfähigkeit und auch ein beschwerdefreies Stehen, Gehen und Sitzen fördern. Es entsteht Stabilisierung der Gesundheit, Ausgleich, Entspannung, Selbstverantwortung, Akzeptanz bzw. Erweiterung der eigenen Grenzen, Stressreduktion, Regeneration und Schmerzreduktion. Atemfunktionsstörungen werden ausgeglichen. Mit der Zeit entsteht ein individuelles Arbeiten am Ausgleich verschiedener körperlicher oder seelischer Gegebenheiten.

Was geschieht in der Therapie?

Der Klient lernt zusammen mit dem Therapeuten oder auch in der Gruppe das bewusste Atmen. Dies geschieht im Liegen, im Sitzen, im Stehen oder Gehen. Dabei lernt man die drei Phasen des Atmens, den Einfluss des Atmens auf das Befinden und den Einfluss des Befindens auf die Atmung gezielt kennen, um die Atmung schlussendlich gezielt einsetzen zu können.


4 Einsatzgebiete, Typische Krankheitsbilder

Einsatzgebiete

  • Einsatz für die Gesundheitspflege und Prophylaxe
  • Für die Behandlung und die Therapie von Krankheiten

Abdeckung der Problembereiche

  • Gynäkologische Erkrankungen und Geburtshilfe
  • Erkrankungen des Bewegungssystems und Rheumatologie
  • Erkrankungen der Atemwege
  • Vegetative Störungen, psychische Störungen & stressbedingte Erkrankungen
  • Suchtkrankheiten
  • Postoperative Situationen
  • Durchblutungsstörungen & Herz-Kreislauf-System
  • Probleme von Neugeborenen, Kinder oder Jugendlichen
  • Sonstige Indikationen
  • Mentaler und kognitiver Bereich
  • Mentale Probleme bei Kindern und Jugendlichen​
  • Entzündungen

Typische Indikationen

  • Schwangerschafts- und Geburtsbegleitung
  • Menstruationsbeschwerden
  • Schleudertraumata
  • Sturztraumata
  • Stauchtraumata
  • Rückenschmerzen
  • Schulter- und Nackenbeschwerden
    Regulation des Bewegungsapparats
  • Haltungsschäden
  • Skoliosen
  • HWS- und LWS-Syndrome
  • Rheumatoide Arthritis
  • M. Bechterew (begleitend)
  • Asthma
  • Bronchitis
  • COPD
  • Bronchiektasen
  • Lungenentzündung
  • Bronchialkarzinom
  • Psychosomatische Wechseljahresbeschwerden
  • Zwänge
  • Phobien
  • Erwartungsängste
  • Depressive Fehlhaltungen bis zu mittleren Schweregrade
  • Trauerreaktionen nach Tod und Trennung
  • Ess-Störungen
  • Borderline-Störungen
  • Traumata
  • Rehabilitation von
  • Patienten nach psychiatrischer Behandlung
  • Schlafprobleme
  • Regulation des vegetativen und des zentralen Nervensystems
  • Begleitend zur Suchttherapie
  • Allgemein nach Operationen und schweren Krankheiten
  • Tumornachsorg
  • Begleittherapie nach Chemotherapie/Bestrahlung
  • Nach Torax OP
  • Störungen des Immunsystems
  • Unterstützung in belastenden Lebenssituationen
  • Rippenfellentzündung
  • Entwicklungsverzögerungen bei Kindern
  • Verbesserung der Körperwahrnehmung und Haltung
  • Verbesserung des Atemfluss
  • Tonusregulation
  • Koordinationsverbesserung
  • Zwerchfelllähmung
  • Rippenfraktur
  • Regulation der Organe
  • Regulation des Lymphsystems
  • Regulation des Hormonsystems
  • Stressbedingten Beschwerden
    Hyperaktivität
    Konzentrationsstörungen
    Lernschwierigkeiten

5 Hintergrund – Entstehungsgeschichte der Methode und Beziehungen

Die Geschichte der Methode

Schon seit über 2000 Jahren wird das bewusste Atmen in therapeutischer Form, zum Erhalt und zur Wiederherstellung der Gesundheit, eingesetzt. In Vorderasien und auch in Griechenland übte man das bewusste Atmen zur Gesundheitsförderung aus. Auch die indischen Yoga- und Meditationstechniken haben ihren Ursprung in Atemübungen, die zum Erhalt und zur Wiederherstellung der Gesundheit angewendet wurden.

Die ersten modernen Formen der Atemtherapie gehen auf Cornelis Veening (1885-1974, Sänger und Psychologen) und auf Johannes Ludwig Schmitt (1896-1963, Arzt und Politiker) zurück. Durch ihre Erkenntnisse wurden zahlreiche Personen zu weiterer Forschung angeregt, und so standen bis heute einige verschiedene Ansätze der Atemtherapie. Bis heute gibt es zirka 16 Atemtherapieansätze, darunter gehört unter anderem die integrative Atmung, die Atem- und Leibtherapie nach Graf Dürckheim oder der Ansatz Erfahrbarer Atem nach Ilse Middendorf.

Akzeptanz durch die westliche Medizin

  • Angesehen als Heilmethode und gegenseitige Zusammenarbeit

Selbsteinschätzung seitens der Methodenanbieter

  • Unterstützt die westliche Medizin, ersetzt diese aber nicht

Anerkennung durch die empirischen Wissenschaft

  • Diverse Fallbeispiele mit überwiegend positiven Resultaten zu der Effektivität der Methode
  • Diverse Studien mit positiven Resultaten über die zugrundeliegenden Idee der Methode

Erfolgsnachweise der Methodenanbieter

  • Diverse Fallbeispiele mit überwiegend positiven Resultaten zu der Effektivität der Methode
  • Diverse Studien mit positiven Resultaten über die zugrundeliegenden Idee der Methode

Verankerung der Methode in der Schweiz

  • Durch Verbände gefördert
  • Im Gesundheitssystem verankert

Verankerung der Methode im Herkunftsland

  • Kulturell verankert
  • Durch Verbände gefördert
  • Im Gesundheitssystem verankert

6 Besonderes

Kontraindikationen

Es gibt keine Kontraindikationen


7 Anerkennung der Therapie und der Therapeuten

Die Therapie ist im EMR gelistet

Aus- und Weiterbildung der Therapeuten

Berufsbezeichnung
Diplomierter Atemtherapeut
Nachweise der Anbieter
Diplom
Ausbildungsdauer
3 Jahre berufsbegleitend
Wie wird die Qualifizierung der Therapeuten sichergestellt?
Durch die Oda KT

Die Therapeuten wenden folgendes Wissen an:

  • Basierend auf technischem und/oder empirisch geprüften Wissen
  • Basierende auf Erfahrungswissen aus der Anwendungsgeschichte

8 Kostenübernahme der Krankenkasse

Die Kosten werden meistens über die Zusatzversicherung übernommen

<p align="justify"> Die meisten Krankenkassen beteiligen sich an den Kosten der Methode über die Zusatzversicherung. Es ist sehr wichtig, vor der Behandlung die Modalitäten der Kostenübernahmen abzuklären. Nehmen Sie persönlichen Kontakt auf mit Ihrer Krankenkasse. Diese können Ihnen Auskunft darüber erteilen, ob und in wie viel der Kosten der Behandlung bei dem gewählten Therapeuten übernommen werden.</p>


9 Administratives und Organisatorisches zur Methode

Welche(r) Verband/Verbände, Verein/Vereine oder sonstige Institution ist das zentrale Organ der Schweiz?

Atemfachverband Schweiz AFS

Verbandsaufgaben

  • Der AFS leistet Öffentlichkeitsarbeit: Macht die Atemtherapie bekannt.
  • Der AFS sichert Qualität und Entwicklung der Atemtherapie.
  • Der AFS gestaltet das Berufsbild der KomplementärtherapeutIn mit.
  • Der AFS ist ein starker und verlässlicher Partner für seine Mitglieder und ist das Bindeglied zu Gesundheitswesen und Berufspolitik.
  • Der AFS bietet Dienstleistungen für seine Mitglieder an

Die Methode ist registriert bei…

  • Stiftung ASCA
  • Naturärztevereinigung Schweiz
  • Die Methode ist an keiner von uns gewählten Informationsquelle registriert
  • Verlag gesund
  • EMR