Aromatherapie

1 Zuordnung

Die Methode zählt zu der Komplementärmedizin=Alternativmedizin und arbeitet mittels:

  • Naturheilkunde » Sie sucht den Ausgleich von Spannungen infolge von ungesunder Lebensgestaltung, indem sie mit Unterstützung von Naturprodukten, natürlichen Ingredienzen und natürlichen Behandlungsmethoden die Balance fördert.
  • Körperpflege » Sie unterstützt die Balance zwischen körperlichen Anforderungen mit dem Ausgleich durch gesunde Bewegung, Behandlungen, Fitness, Ernährung und Wellnessprogramen. Prinzip = in einem gesunden Körper wohnt eine gesunde Seele.

2 Prinzip der Gesundung

Die Aromatherapie beruht auf der Vorstellung, dass durch Gerüche und Düfte tief im Gedächtnis verankerte Gefühle und Erinnerungen angesprochen und ins Bewusstsein gebracht werden. Darüber hinaus können Gerüche die Gefühlslage positiv beeinflussen und sie tragen auf diese Weise dazu bei, die Selbstheilungskräfte des Menschen zu aktivieren. Nicht nur der Duft, sondern auch die Essenzen selbst wirken. Diese Wirkung ist direkt am Körper spürbar. 


3 Therapieart und Therapiewerkzeug

Was tut der Therapeut

  • Massage
  • Problemfindung/Problembearbeitung im Gespräch
  • Man kann diese Methode mit oder ohne Therapeuten anwenden

Erwartungen an den Patienten

  • Verfolgung der inneren Bewegungen wie Atmung, Energiefluss, Kälte, Wärme
  • Loslassen der Eigensteuerung, passives Geschehen lassen

Kommunikation

  • Gespräche über Situationsklärung und Therapieumsetzung
  • Gespräch mit dem Therapeuten über den Therapieverlauf

Heilmittel, Ernährung, Lebensgestaltung

  • Einsatz natürlicher Heilmittel

Art, Häufigkeit und Dauer der Therapie

Art der Therapie
Einzeltherapie
Häufigkeit
Individuell
Anzahl
Individuell
Dauer der Therapie
Circa 1 Stunde
Kosten
Circa 90 Fr.- / Stunde

Was kann die Therapie bewirken?

Aromatische Öle wirken zum einen direkt, indem Sie über die Haut ins Blut und somit ins Gewebe und zu den einzelnen Organen gelangen. Zum anderen werden die Duftstoffe aber auch von Rezeptoren in der Nasenschleimhaut aufgenommen und gelangen über die Riechnerven in das Riechzentrum im Gehirn. Letzteres gehört zum sogenannten limbischen System, einem Teil des Gehirns, der unter anderem am Zustandekommen von Gefühlen beteiligt ist. So lösen Gerüche Erinnerungen aus oder dienen als Sexuallockstoffe, der Geruch von Essen lässt das „Wasser im Mund zusammenlaufen“ und regt gleichzeitig die Produktion von Verdauungssekreten an. Das Einatmen der Duftstoffe wirkt ausserdem desinfizierend sowie schleim- und krampflösend.

Was geschieht in der Therapie?

Die Verabreichung erfolgt durch orale Einnahme, Bäder, Massage mit ätherischen Ölen, Verdampfen in der Aromalampe, Wickel oder Inhalation. Die Verwendung von Duftstoffen in Privathaushalten ist schon längst üblich geworden, auch wenn selten das Wort Aromatherapie dafür herangezogen wird. Beispiele dafür sind Erkältungsbäder, Geruchspflaster,Massageöle und Duftlampen. 


4 Einsatzgebiete, Typische Krankheitsbilder

Einsatzgebiete

  • Einsatz für die Gesundheitspflege und Prophylaxe
  • Für die Behandlung und die Therapie von Krankheiten

Abdeckung der Problembereiche

  • Vegetative Störungen, psychische Störungen & stressbedingte Erkrankungen
  • Hals-, Nasen-, Ohren- und Augenkrankheiten

Typische Indikationen

  • Erkältungskrankheiten
  • Stress
  • Depressionsähnliche Zustände
  • Redaktionelle Depression
  • Burnout
  • Müdigkeit
  • Energielosigkeit

5 Hintergrund – Entstehungsgeschichte der Methode und Beziehungen

Die Geschichte der Methode

Pflanzliche Duftstoffe werden von sämtlichen Kulturen seit Jahrtausenden für die unterschiedlichsten Zwecke eingesetzt: Schon zur Zeit der alten Hochkulturen in Mesopotamien und Ägypten wurden Duftstoffe bzw. Pflanzenteile meist in Form von Räucherwerk für therapeutische und rituelle Zwecke angewandt. Der römische Geschichtsschreiber Plinius der Ältere berichtet etwa von der Anwendung von Minzblättern zur Reinigung von Krankenräumen. Die moderne Aromatherapie wurde durch den französische Chemiker René Maurice Gattefossé (1881-1950) bekannt. Ihm widerfuhr im Juli 1910 ein Unfall, der ihn zum Vater der Aromatherapie machte. Durch eine Explosion verbrannte er sich seine Hände und seine Kopfhaut. Er versorgte seine Verbrennungen mit Lavendelöl, worauf sie erstaunlich rasch und völlig ohne Narbenbildung abheilten. Dieser Erfolg regte ihn zu weiteren Nachforschungen an. Während des Ersten Weltkrieges wurde bereits mit ätherischen Ölen behandelt, und Gattefossé produzierte 1918 eine antiseptische Seife auf der Basis von ätherischen Ölen. Damit wurden die Kleidungsstücke und Verbandsmaterialien gewaschen, aber auch als Eau-de-Toilette-Ersatz wurde sie verwendet. 1923 studierte Gattefossé nur noch die medizinischen Eigenschaften der duftenden Öle, es folgten Publikationen und die Herstellung diverser Produkte mit ätherischen Ölen, selbst der Zweite Weltkrieg konnte ihn kaum bremsen. Er hatte sich vor allem der Bergamotte-Essenz und ihren antiseptischen Eigenschaften gewidmet. Er arbeitete nun vermehrt mit Ärzten und Krankenhäusern zusammen, aber im Zuge seiner Beschäftigung mit der Hautheilkunde entwickelte er Schönheitsprodukte und veröffentlichte 1936 auch sein in Fachkreisen bekanntes und vielfach übersetztes Werk „Physiologische Ästhetik und Schönheitsprodukte“. Seine zwei letzten Werke „Aromatherapie“ und „Essentielle Antiseptika“ (1937) haben alle späteren Anwender der ätherischen Öle beeinflusst. Hier wurde zum ersten Mal der Begriff „Aromatherapie“ geprägt. Zurzeit kommen etwa 200 verschiedene Öle, die aus aromatischen Pflanzen gewonnen werden, zum Einsatz.

Akzeptanz durch die westliche Medizin

  • Angesehen als Wellness und allgemein gesundheitsfördernd

Selbsteinschätzung seitens der Methodenanbieter

  • Unterstützt die westliche Medizin, ersetzt diese aber nicht

Anerkennung durch die empirischen Wissenschaft

  • Diverse Fallbeispiele mit überwiegend positiven Resultaten zu der Effektivität der Methode
  • Diverse Studien mit positiven Resultaten über die Effektivität der die Methode selbst

Erfolgsnachweise der Methodenanbieter

  • Diverse Fallbeispiele mit überwiegend positiven Resultaten zu der Effektivität der Methode
  • Diverse Studien mit positiven Resultaten über die zugrundeliegenden Idee der Methode

Verankerung der Methode in der Schweiz

  • Kulturell verankert
  • Durch Verbände gefördert

Verankerung der Methode im Herkunftsland

  • Kulturell verankert
  • Durch Verbände gefördert

6 Besonderes

Kontraindikationen

Bei Kleinkindern und bei Schwangerschaft sollte auf die Verwendung ätherischer Öle verzichtet werden respektive vorsichtig angewendet werden, da es Öle gibt, Nebenwirkungen verursachen können.

Sonstiges: Worauf sollte bei dieser Methode hingewiesen werden?

Ätherische Öle müssen sorgfältig dosiert werden, denn es können Nebenwirkungen wie toxische Erscheinungen und allergische Reaktionen auftreten. Unverdünnt können sie auf empfindlicher Haut zu Reizungen oder gar Verätzungen führen. Zudem muss auf allfällige Allergien geachtet werden.


7 Anerkennung der Therapie und der Therapeuten

Die Therapie ist im EMR gelistet

Aus- und Weiterbildung der Therapeuten

Berufsbezeichnung
Diplomierte(r) Aromatherapeut(in) SfA
Nachweise der Anbieter
Diplom
Ausbildungsdauer
Circa 250 Stunden in 2 Ausbildungsjahren
Wie wird die Qualifizierung der Therapeuten sichergestellt?
Schweizerische Schule für Aromatherapie

Die Therapeuten wenden folgendes Wissen an:

  • Basierend auf technischem und/oder empirisch geprüften Wissen
  • Basierende auf Erfahrungswissen aus der Anwendungsgeschichte

8 Kostenübernahme der Krankenkasse

Die Kosten werden meistens über die Zusatzversicherung übernommen

<p align="justify"> Die meisten Krankenkassen beteiligen sich an den Kosten der Methode über die Zusatzversicherung. Es ist sehr wichtig, vor der Behandlung die Modalitäten der Kostenübernahmen abzuklären. Nehmen Sie persönlichen Kontakt auf mit Ihrer Krankenkasse. Diese können Ihnen Auskunft darüber erteilen, ob und in wie viel der Kosten der Behandlung bei dem gewählten Therapeuten übernommen werden.</p>


9 Administratives und Organisatorisches zur Methode

Welche(r) Verband/Verbände, Verein/Vereine oder sonstige Institution ist das zentrale Organ der Schweiz?

Es gibt in der Schweiz keinen Verband für Aromatherapie

Die Methode ist registriert bei…

  • Stiftung ASCA
  • Naturärztevereinigung Schweiz
  • EMR
  • Verlag gesund