Vom Umgang mit Seelen-Stress

 

  • Wir glauben, dass uns zum Start in das irdische Leben eine Seele mitgegeben wird, die sowohl mit vererbten Programmen ausgestattet ist und gleichwohl auch mit der innewohnenden Sehnsucht nach einem sinnvollen, liebevollen Leben in Einbettung in einen übergeordneten „göttlichen Geist“.

  • Eine unverletzte, stressfreie Seele trägt „einen göttlichen Funken“, der darauf hinwirkt, sich mutig, neugierig und mit guter Energie dem Leben zu stellen, sich zu bewähren, Erfolge zu erleben und einen guten Selbstwert zu entwickeln. Dies ist die beste Voraussetzung für ein glückliches Leben in Gesundheit. Es resultiert daraus eine positive und vielseitige Motivation für die weitere Lebensgestaltung.

  • Bereits mit dem Eintritt ins irdische Dasein kommt es zur Konfrontation mit den Anforderungen und Bedingungen der Umwelt, was für jede Seele zur Überforderung werden und das Gefühl von Ohnmacht hervorrufen kann, respektive „Seelenstress“ bedeutet.

  • Jeder Mensch lernt auf seine Art, sich diesem Seelenstress zu stellen. Ein grosses Urvertrauen erleichtert die Annahme der Herausforderung. Demgegenüber bewirkt ein dauerndes Ohnmachtsgefühl Angst und Zurückhaltung.
  • Weil wir zu unserer gestressten Seele in der Regel keinen bewussten Zugang haben, sieht sich die Seele gezwungen, ihr Unbehagen auf andere Art zu bewältigen; zum Beispiel über körperliche Symptome oder Programme der Vermeidung, des Rückzugs, Depression oder anderen Notlösungen.

  • Der menschliche Geist ist aber gleichzeitig auch sehr erfinderisch und kann auf Stress, Angst und Ohnmacht auch in anderer Form reagieren. So ist es naheliegend, Ohnmacht mit Macht- oder Leistungsstreben zu kompensieren.
  • Spezielle Reaktionsmöglichkeiten können als Kompensation (Ersatz) eines Mangels oder Unvermögens eingesetzt werden. Die Formen der Kompensationsmöglichkeiten sind sehr vielfältig. Es ist hinlänglich bekannt, dass es viele Menschen gibt, die nicht selbst krank werden müssen, wenn für sie andere Menschen die eigenen Defizite kompensieren. Statt selbst zu leiden, lässt man andere für sich leiden.

  • Angst als Grundlage für Macht- und Leistungsstreben kann höchst motivierend sein. Dabei ist es von Bedeutung, dass der reifende Mensch sich seiner Motivation immer wieder bewusst werden kann. Ein erster Schritt hierzu besteht darin, sich die Ängste und Ohnmachtsgefühle sowie deren Hintergrund ins Bewusstsein zu nehmen. Wenn wir zu unseren unbewussten Ängsten stehen, bekommen diese die Chance, selbstheilend zu gesunden.

  • Ängste können in unserem Leben sehr positive Auswirkungen haben. Leidensdruck führt uns zum Drang nach Verbesserung unserer Situation. Ängste können uns vor Fehlern schützen und uns zu Sonderleistungen motivieren.

  • Wer sich vor den eigenen Ängsten fürchtet läuft Gefahr, dass seine Ängste dem Bewusstsein nicht zugänglich sind, was zur Flucht vor den innewohnenden Ängsten führen kann. Das Ungute dabei ist, dass diese dann in uns eingesperrt bleiben und sich nicht wandeln können, was zu eigendynamischen, negativen Entwicklungen führen kann. Beispiele dafür sind Krankheiten und allgemeine Störungen im Wohlbefinden und im Verhalten.

  • Der erste Schritt, der gegen Angst helfen kann, ist deren Akzeptanz. Zum Beispiel mit der bewussten Haltung (Formulierung): „Ja, ich habe Angst, und bitte um den Mut, diese zu ertragen.“