Wir Menschen gehen grundsätzlich davon aus, dass wir mit Hilfe unserer Sinne unsere Umwelt genauso wahrnehmen, wie diese Umwelt auch ist. Weil wir tatsächlich glauben, dass die Umwelt so ist, schliessen wir daraus, dass dies auch die Realität sei. Moderne Wissenschaftler sind sich inzwischen bewusst, dass die Wissenschaft Fakten und Merkmale untersucht, erfasst und definiert, um damit methodisch und systematisch umgehen zu können. Dies zugrundeliegenden Definitionen sind aber nie die Sache selbst. Sie dienen lediglich dazu, dass wir sie untersuchen können, um daraus die entsprechenden Schlüsse abzuleiten. Genauso verhält es sich auch mit der subjektiv erlebten Realität. Die sogenannte wirkliche Realität gibt es nicht; es gibt in uns drin Vorstellungen, die wir durch unsere Wahrnehmung bestätigen. Wir empfinden dann Das, wie wir etwas wahrnehmen, als real, weil es mit dem übereinstimmt, was wir uns vorstellen können. Immer, wenn eine Wahrnehmung mit dem übereinstimmt, was wir uns vorstellen können, wird dies dann zu unserer subjektiven Realität.
Unsere materielle Welt erscheint uns natürlich als real, weil wir sie selbstverständlich so erleben, wie wir sie wahrnehmen.
Für die Wahrnehmung der geistigen Wahrheiten, Gesetzmässigkeiten und Energien fehlen uns die Definitionen und die Nachprüfbarkeit. Wir verstehen darunter Illusion, Imagination, Inspiration oder auch Intuition. Daran können wir glauben und subjektiv überzeugt sein, dass dies dann so für uns stimmt; sie werden wahr, weil wir sicher sind und wir daran glauben. Wir glauben auch ohne Beweise daran.
Selbstverständlich ist es einfacher und besser nachvollziehbar, all das als Realität zu sehen, was wir hören, schmecken, sehen, betasten können und riechen. Unsere Sinnesorgane sowie auch all die wissenschaftlichen Untersuchungsmethoden mit Gewichts-, Temperatur- und Distanz- Angaben verhelfen uns zur Überzeugung, dass die Welt genau so ist, wie wir diese wahrnehmen und untersuchen können.
Die vom einzelnen Menschen wahrgenommene subjektive Realität wird zudem durch die Art, wie er diese subjektiv verarbeitet (Sprachunterschiede, Denkgewohnheiten, Selbsterleben und persönliche Deutung), geprägt.
Wen wir die unangenehme Tatsache akzeptieren, dass es keine gültige Realität geben könnte, machen wir uns dafür frei, im Kontakt mit andern Menschen, die eigenesubjektive Realität und die subjektive Realität unserer Mitmenschen zu erleben und daraus eine bewusste Orientierung zu finden. Wir schärfen unsere eigene Wahrnehmung und können diese mit andern vergleichen. Ein lebenslanges und spannendes Erlebnis.