Unsere Umwelt, beginnend mit der Herkunftsfamilie, fordert von uns Einfügen, Moral, Ethik, Anstand, Gewissensbildung, eben Soziale Anpassung ab und belohnt uns mit Anerkennung, Einbettung und Respekt.
Selbstachtung und Selbstverantwortung basiert auf einem "gesunden Egoismus" im Sinne: "Ich bin selbst in der Lage für meine Bedürfnisse und Anliegen einzustehen".
Wer immer die eigenen Interessen in den Vordergrund stellt gilt als Egoist. Wer immer zugunsten der Gemeinschaft seine eigenen Bedürfnisse hintenanstellt, läuft Gefahr, sich selbst zu vernachlässigen.
Gesunde und starke Persönlichkeiten strahlen Selbstsicherheit aus, die auf Selbstachtung beruht.
Kein Mensch schafft es, dauernd alle Erwartungen und Regeln zu erfüllen, denn jeder macht immer wieder Fehler. Unsere eigene Gewissensbildung wertet die gemachten Erfahrungen aus. Das „Schlechte Gewissen“ hat einen lästigen Begleiter, die Scham, die uns als Instanz helfen könnte, uns vor Blamage zu schützen. Scham mildert aber immer auch unsere Selbstachtung. Ich darf durchaus stolz sein auf mich. Wenn es mir gelingt, den Stolz zu geniessen, ohne überheblich zu wirken, dann schaffe ich eine wichtige Balance im Umgang mit andern.
Bescheidenheit erleichtert unsere soziale Einbettung, wo hingegen Stolz und Eitelkeit unser Selbstbewusstsein antreibt.
Der Spannungsbogen Scham versus Stolz, Bescheidenheit versus Selbstachtung, dem wir immer wieder in uns selbst begegnen, verhilft uns Menschen durch einen Reifeprozess laufend zu wachsen, was aber viel und ständige Arbeit an der eigenen Persönlichkeit abverlangt. Achtsamkeit für mich und für die Hinweise aus dem täglichen Umfeld ist dabei der beste Helfer.