Wir verstehen Macht als Chance, sich erfolgreich gegenüber Widerständen durchzusetzen zwecks Selbstbehauptung und Existenzsicherung. Unter anderem brauchen wir macht, um uns gegen das Gefühl von Ohnmacht zur Wehr zu setzen. Geistige Orientierung bringt uns der Qualität von Liebe, Nächstenliebe und Demut näher. Wir können unser irdisches Dasein nur bewältigen, wenn wir über die „Macht“ verfügen, uns selbst durchzusetzen. Wir wissen aber auch um die Bedeutung einer göttlichen Idee in uns. Wie kommen wir mit dieser Spannung klar? Es ist die Spannung zwischen „Ich will zu meinen Bedürfnissen stehen und mich durchsetzen“ und „Ich glaube und halte mich an die Fügung des Schicksals“.
Mein Wille zur eigenverantwortlichen Existenzsicherung stärkt mein Durchsetzungspotential. Macht, Energie, Intelligenz, Cleverness und Knowhow sind die Ressourcen für die erfolgreiche Durchsetzung unserer irdischen Bedürfnisse. Ein Ja zum erfolgreichen individuellen Überlebenskampf kann in Widerspruch zum liebevollen Umgang mit mir und meiner Umwelt stehen.
„Liebe deinen Nächsten, wie dich selbst“ fordert uns ein Ja, zu mir, ein Ja zu meinen Mitmenschen und ein Ja zu meiner Lebens-Situation ab. Darauf basiert eine positive Lebensenergie und eine achtsame Lebensgestaltung. Wann wird dieses Ja zum Nein bezüglich der eigenverantwortlichen Existenzbewältigung? Menschlichkeit, Nächstenliebe und geistige Liebe unterstützen uns bei der Entwicklung unserer Kultur und individuellen Entwicklung.
Unsere irdische, körperliche Einbindung verlangt uns Tüchtigkeit, Cleverness, Leistung und Erfolg ab, um uns dadurch machtvoll im Existenzkampf durchzusetzen. Macht erhöht unsere Chance, uns gegen Widerstände durchzusetzen. Schule, Bildung, Leistung und erfolgreiches Tun ermöglichen uns Reichtum, der uns mächtig macht. Unsere Kultur prägt Helden und Vorbilder für erfolgreiches Tun, es sind dies die tüchtigen Söhne und Töchter dieser irdischen Welt.
Ein liebevoller Mensch, der sein Leben in Liebe, Demut und bescheiden bezüglich aller Reichtums- und Machtansprüche gestalten möchte, kann sich im Glauben an eine höhere Macht, unabhängig von einer bestimmten Religion, seinen Weg suchen. Es sind die Söhne und Töchter der geistigen Welt der Liebe. Diesbezüglich stimmen die meisten Weltreligionen überein.