Inneres Kind

 

Bei der Geburt ist das Kind in Verbindung mit der Geistwelt. Die neugeborene Seele sucht unverdorben sich im Neugeborenen zu verwirklichen.

Wir möchten uns nicht festlegen, ob das Neugeborene mit einer absolut unverdorbenen Seele damit startet, seine Persönlichkeit zu entwickeln und die Seele wie ein unbeschriebenes Blatt bei Null beginnt. Es ist durchaus möglich, dass die junge Seele mit einem Erfahrungsschatz aus früheren Leben startet und vom übernommenen Erbgut aus der Kultur seiner Vorfahren geprägt ist. Wir gehen davon aus, dass die kindliche Seele die Qualität und das Bestreben hat, sich selbst zu dem zu entfalten, was das „Beste“ sein wird. Die Erfahrungen, die jedes Kind von Geburt an sammelt, prägen das Kind in verschiedenster Hinsicht. Der Wille, sein Leben zu gestalten, wird durch die Beziehungen zu anderen Menschen und aus positiven und negativen Erfahrungen beeinflusst und geprägt. Erfahrungen können Mut und Lebensfreude ebenso hervorbringen wie Misstrauen und Ängste. Das „innere Kind“ entwickelt sich aus den Erkenntnissen, die die kindliche Seele aus seinen Erfahrungen zieht. Es kann zum Verständnis das Bild der Herdplatte herbeigezogen werden. Das neugierige unverdorbene Kind interessiert sich für die Herdplatte, auf der die Mutter gutes Essen kocht. Es möchte da auch mittun und langt mit seinen Händen zu, die es bei dieser Gelegenheit verbrennen kann. Der Schock kann sich daraufhin als Programm in den Verhaltensmustern des Kindes niederschlagen. Es kann lernen, in Zukunft jegliche Nähe zu einem heissen Gegenstand zu vermeiden und diese Ängste bis hin zu einer Phobie entwickeln. Es kann aber auch lernen: „Wenn ich etwas Heissem begegne, dann werde ich vorsichtig sein. „Das innere Kind“ wird in uns zu einer selbständigen Instanz, die uns an die bisherigen positiven und negativen Lebenserfahrungen erinnert. Das Innere Kind zieht aus den selbst gemachten Erfahrungen und höchstwahrscheinlich auch aus Erfahrungen der Vorfahren seine Schlüsse. Es benutzt dabei die Möglichkeit, schwierige Erlebnisse (Traumas) ins Unterbewusstsein abzuschieben. Das heisst „das innere Kind“, weiss über Ängste und Vorfälle Bescheid, die unserem bewussten Denken und Erinnern nicht zugänglich sind. Es scheint so, als dass das innere Kind unsere Seele vor drohendem Ungemach vorsichtig schützen will. Die von ihm gezogenen Schlüsse und Lernschritte können uns in Form von Verhaltens-Programmen (Gewohnheiten) unbewusst steuern. Sei dies in Form von „Bauchgefühl“, Ängsten, Vorsicht und Hemmungen mit bremsender Wirkung. Es gibt aber auch die Möglichkeit zur positiven Reaktion, indem wir zu möglichen Verbesserungen, Freude und der Suche nach positiven Erlebnissen motiviert werden können. Wir nehmen an, dass das „Innere Kind“ uns in den Träumen Themen vorgibt, die es „verdaut“ habe möchte. Es unterstützt dadurch unsere Selbstentfaltung und nutzt die Erfahrungen zu unserem Schutz vor Ungemach.